Skip to main content
ANZEIGE
Axel Müller MdB bei Aulendorfs CDU

„Wie steht es um die medizinische Versorgung im Kreis Ravensburg?“



Foto: CDU Aulendorf
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Müller (links) wurde von Jochen Haas, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Aulendorf, in Aulendorf willkommen geheißen.

Aulendorf – Der Bundestagsabgeordnete Axel Müller war am 25. Oktober in Aulendorf zum Thema „Wie steht es um die medizinische Versorgung im Kreis Ravensburg?“ zu Gast und stand Rede und Antwort.

Vor welchen Herausforderungen steht unser Gesundheitssystem? Wie ist die Lage und wie können die Lösungen für die Zukunft aussehen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Ende Oktober eine Veranstaltung des CDU-Stadtverbandes Aulendorf im Ristorante “Mohren” in Aulendorf. Unter dem Titel „Wie steht es um die medizinische Versorgung im Kreis Ravensburg?“ stand der direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Müller einen Abend lang Rede und Antwort.

Warum ist ein ausgebildeter Jurist und ehemaliger Richter am Landgericht Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages? „Ich wollte in den Gesundheitsausschuss, weil mir klar war: Da sind die größten Veränderungen zu erwarteten. Das bedeutet auch, dass man dort die größten Gestaltungsmöglichkeiten hat“, gab Axel Müller zu Beginn der Veranstaltung einen Einblick in seine Motivation, warum er neben dem Rechtsausschuss auch Mitglied im Gesundheitsausschuss werden wollte.

Wie die Hausarztversorgung gesichert werden kann

Der Abgeordnete skizzierte zunächst in einem Kurzimpuls die dringendsten Herausforderungen in diesem Bereich. „Im Landkreis Ravensburg sind 25 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte über 65 Jahre alt. 40 Prozent sind über 60 Jahre“, berichtete er. Für den Landkreis bedeute das: „Wir brauchen 80 Hausärzte, um die Ärzte, die in den nächsten Jahren in Rente gehen, ersetzen zu können.“ Diese Entwicklung treffe auf eine immer älter werdende Bevölkerung, die mehr medizinische Hilfe benötige. „Ältere Menschen haben meist nicht nur eine Erkrankung, sondern mehrere.“

Dabei stellte Axel Müller auch fest, dass es keinen grundsätzlichen Mangel an ausgebildeten Medizinern gebe. „Wir haben mehr Ärztinnen und Ärzte denn je.“ Doch im Vergleich zu früheren Jahrzehnten sei die Ärzteschaft weiblicher geworden. „Junge Ärztinnen, aber auch teilweise junge Ärzte wollen eher in Teilzeit arbeiten. Sie möchten nicht das Arbeitszeitpensum und das Aufgabenspektrum eines niedergelassenen Hausarztes, der ja nicht nur Arzt, sondern zugleich Unternehmer, Personalchef und Gebäudemanager ist.“

Lob für Aulendorfer Primärversorgungsnetzwerk

Er empfahl Kommunen, für diese Personengruppe Strukturen zu schaffen, die sie von diesen zusätzlichen Verwaltungsaufgaben entlasten und ihnen die Möglichkeit geben, sich auf ihren Beruf als Arzt zu konzentrieren. „Es gibt kein Allheilrezept. Jede Kommune schaut, wie es für sie passt“, sagte Axel Müller und betonte dabei das „Subsidiaritätsprinzip“, von dem die CDU überzeugt sei. „Die Menschen vor Ort wissen am besten, was sie brauchen.“ Er mahnte auch an, dass eine engere Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor nötig sei, also zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. „Dahin geht die Reise.“ Als positives Beispiel, wie so etwas aussehen könnte, lobte der Abgeordnete das Aulendorfer Primärversorgungsnetzwerk (PVN).

Zur Lage der Krankenhäuser in Deutschland nannte Axel Müller Zahlen, die selbst ökonomischen Laien die bedrohliche Situation vor Augen führten. „50 Prozent der Häuser schreiben rote Zahlen, manche wie beispielsweise die Rotkreuzklinik in Lindenberg sind insolvent.“ Dass sich die schon zuvor teilweise enge finanzielle Lage der Kliniken so zugespitzt habe, liege vor allem an der Inflation. „Die Betriebskosten sind durch die Decke gegangen, auch die Personalkosten sind gestiegen und steigen weiter.“

Krankenhäuser brauchen schnelle finanzielle Hilfe

Der Abgeordnete äußerte die Befürchtung, dass ohne finanzielle Hilfe der öffentlichen Hand die wenigsten Häuser eine Überlebenschance haben. Abhilfe schaffen soll die Krankenhausreform, die derzeit noch beraten wird. Ein Kernpunkt der Reform ist, dass das bisherige System der Fallpauschalen durch einen Mix abgelöst wird. Der Plan: Fallpauschalen decken nur noch einen Teil der Einnahmen der Krankenhäuser ab (zwischen 40 und 60 Prozent), einen weiteren Teil können die Kliniken als sogenannte Vorhaltekosten abrechnen, also dafür, dass sie bestimmte Strukturen, wie Personal, Gebäude und Geräte vorhalten.

Der Abgeordnete zeigte sich zuversichtlich, dass die Reform 2024 Gesetz werden könne. Doch: „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Umsetzung zwei Jahre dauert. Das halte ich für zu sportlich.“ Beispiele in anderen Ländern und auch Experten gingen von eher fünf Jahren Umsetzungszeit aus – eine zu lange Zeit für die Kliniken, die bereits jetzt dringend Geld benötigten. „Wir von der CDU haben daher den Vorschlag gemacht, ein sogenanntes Vorschaltgesetz zu verabschieden, also etwas zu machen, was die Krankenhäuser überleben lässt.“ Wie dringend das sei, verdeutliche eine Zahl: „Die Kliniken in Deutschland machen derzeit 500 Millionen Euro Verlust pro Monat“, so Axel Müller. „Ohne zusätzliches Geld wird es nicht gehen.“ Doch derzeit wolle der SPD-Gesundheitsminister von dem Vorschlag nichts wissen. Axel Müller äußerte die Hoffnung, dass Karl Lauterbach seine Haltung ändere.

Wer ohne Not in die Notaufnahme kommt …

Nach den Ausführungen des Abgeordneten schloss sich ein intensiver Dialog mit den Zuhörerinnen und Zuhörern an. Zu der Veranstaltung waren neben einer Vertreterin der lokalen Presse auch einige Ärzte aus der Region gekommen. Die beim Austausch angesprochenen Themen reichten von Kritik an der Schließung des Waldseer Krankenhauses über den Mangel an Pflegekräften bis hin zu den Kosten der Leiharbeit. Auch die Folgen eines Gerichtsurteils zu sogenannten Poolärzten, die in Notfallpraxen arbeiten, und die Überlastung der Notaufnahme im St-Elisabethen-Klinikum (EK) in Ravensburg wurden thematisiert. Axel Müller sprach sich dabei für eine Gebühr von 20 Euro für diejenigen aus, die ohne Not in die Notaufnahme kommen. „Das ist unsolidarisch denen gegenüber, die echte Notfälle sind und dringend ärztliche Hilfe brauchen.“

“Gesundheit ist das Wichtigste”

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Jochen Haas, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, für die Ausführungen des Abgeordneten und das rege Interesse der Gäste. „Wie können wir Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger erreichen, wie können wir eine gute medizinische Versorgung sichern? Darum geht es, das müssen wir nach vorne tragen. Denn Gesundheit, da sind wir uns alle einig, ist das Wichtigste.“
Bilder vom Gesundheitsgespräch im “Mohren



BILDERGALERIE

Fotos: CDU Aulendorf

NEUESTE BEITRÄGE

Aulendorf
Viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückgelegt

Starke Aulendorfer beim Stadtradeln 2024

Aulendorf – Die Stadt Aulendorf nahm wie viele weitere Kommunen im Landkreis Ravensburg vom 8. bis 28. Juni am Stadtradeln teil. Stadtradeln ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Termine auf der Heuneburg

Das Hochdorfer Keltenmuseum und seine Neuerungen

Heuneburg – Am Sonntag, 21. Juli, findet um 15.00 Uhr im Herrenhaus der Heuneburg – Stadt Pyrene ein Vortrag zum Thema „Neues vom Keltenfürst: Das Hochdorfer Keltenmuseum und seine Neuerungen“ statt. Der Fund des Prunkgrabes von Hochdorf in den 1970er Jahren galt als archäologische Sensation.
Manuel Hagel beim Bad Wurzacher Blutfreitag

Politischer Ehrengast zeigt sich vom Glaubensfest begeistert

Bad Wurzach – Manuel Hagel ist der Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag Baden-Württembergs sowie seit 2013 auch Chef der Landespartei. Als Ehrengast der Stadt zeigte er sich beim gemeinsamen Blutfreitagsfrühstück im Kurhaus trotz anfänglich kleiner Wetter-Unbilden von Prozession und Pontifikalamt begeistert.  Hagel trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Bergpredigt mit Hubertus Freyberg

Kritik am Synodalen Weg

Bad Wurzach – Pater Hubertus Freyberg vom Haus Regina Pacis in Leutkirch hielt die diesjährige Bergpredigt, mit der alljährlich am Nachmittag das Heilig-Blut-Fest seinen Abschluss findet.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Hauptzelebrant war Abt Vinzenz Wohlwend aus Wettingen-Mehrerau (Vorarlberg)

„Herz Jesu – König und Mittelpunkt aller Herzen“ war das Leitwort des Pontifikalamtes

Bad Wurzach – Vinzenz Wohlwend OCist, Abt der Zisterzienser-Abtei Wettingen-Mehrerau bei Bregenz, der zuvor mit der Heiligblutreliquie die Blutreiter gesegnet hatte, hatte den Festgottesdienst unter das Leitwort „Herz Jesu – König und Mittelpunkt aller Herzen“ gestellt. Dieses Motiv mit lateinischer Umschrift findet sich einem Fenster seiner Abtei prangt.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024

MEISTGELESEN

Aulendorf
Polizeifahrzeug betroffen

Schwerer Unfall auf der B30 bei Gaisbeuren

Gaisbeuren (pol) – Sechs Schwerverletzte und Sachschaden in Höhe von rund 130.000 Euro sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich am Dienstag (9.7.) kurz vor 21.00 Uhr auf der B 30 zwischen Enzisreute und Gaisbeuren ereignet hat. Der 19 Jahre alte Fahrer eines Citroen Jumper war, von einem Gemeindeverbindungsweg aus Atzenreute kommend, nach rechts auf die Bundesstraße eingebogen und missachtete dabei die Vorfahrt eines ordnungsgemäß in Richtung Bad Waldsee fahrenden Polizeistreifenwagens…
Heiligblutfest

„Petrus muss ein Wurzacher sein!“

Bad Wurzach – „Petrus muss ein Wurzacher sein!“ Das sagte Abt Vinzenz Wohlwend beim Pontifikalamt am Blutfreitag in Bad Wurzach, das um 10.30 Uhr nach der Reiterprozession gefeiert wurde. Am Morgen des Blutfreitags hatte es noch getröpfelt und die Wetterprognosen waren schlecht. Doch Prozession, Hochamt und Bergpredigt blieben von Regen verschont. Morgens um 7.00 Uhr hatten sich an die 1000 Reiter aus 65 Blutreitergruppen auf den Weg hinaus in Bad Wurzachs Fluren gemacht. Bad Wurzachs ehemali…
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Bergpredigt mit Hubertus Freyberg

Kritik am Synodalen Weg

Bad Wurzach – Pater Hubertus Freyberg vom Haus Regina Pacis in Leutkirch hielt die diesjährige Bergpredigt, mit der alljährlich am Nachmittag das Heilig-Blut-Fest seinen Abschluss findet.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Manuel Hagel beim Bad Wurzacher Blutfreitag

Politischer Ehrengast zeigt sich vom Glaubensfest begeistert

Bad Wurzach – Manuel Hagel ist der Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag Baden-Württembergs sowie seit 2013 auch Chef der Landespartei. Als Ehrengast der Stadt zeigte er sich beim gemeinsamen Blutfreitagsfrühstück im Kurhaus trotz anfänglich kleiner Wetter-Unbilden von Prozession und Pontifikalamt begeistert.  Hagel trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Am Freitag, 12. Juli

Zur Geschichte und zum Ablauf des Heilig-Blut-Festes in Bad Wurzach

Bad Wurzach – Am Freitag, 12. Juli, findet in Bad Wurzach wieder das traditionelle Heilig-Blut-Fest statt. Bei der seit 1928 stattfindenden Reiterprozession werden ca. 1.100 Reiter und mehrere tausend Wallfahrer erwartet, die die Heilig-Blut-Reliquie verehren. Die Reliquie stammt aus dem Privatbesitz von Papst Innocent XII., der diese 1693 einem deutschen Rompilger geschenkt hatte. Das Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach ist die zweitgrößte Reiterprozession in Mitteleuropa.

TOP-THEMEN

Aulendorf
Bad Wurzach – „Petrus muss ein Wurzacher sein!“ Das sagte Abt Vinzenz Wohlwend beim Pontifikalamt am Blutfreitag in B…
Am 20. Juni starb Prof. Dr. Manfred Thierer. Er wurde 82 Jahre alt. Gerhard Reischmann, Jahrgang 1958, kannte ihn län…
Aulendorf – Nach dem Brand eines Wohnhauses in der Schussenrieder Straße hat die Polizei einen 36-jährigen Tatverdäch…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Aulendorf