VdK Aulendorf feierte 75-jähriges Bestehen

Aulendorf – Der Ortsverband des VdK Aulendorf feierte im März 2025 sein 75-jähriges Jubiläum. Von Seiten des VdK erreichte uns nachstehender Bericht:
Der Vorsitzende, Sebastian Vosseler, machte deutlich, dass es sich um eine Nachfeier handelt, denn tatsächlich wurde der Ortsverband Aulendorf schon am 17. September 1948, damals als Ortsgruppe Aulendorf der „Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen“ gegründet. Damaliger 1. Vorsitzender war Josef Mock, der gemäß Sitzungsprotokoll vom 17.09.1948 die Gründung initiiert hatte.
Lange geführt von Eugen Neff
Schon damals zog es Politiker und Fachleute nach Aulendorf zum VdK. Mit Walter Nothelfer (damals beim Kreissozialamt in Ravensburg) und Eugen Maucher (damals Abgeordneter des Landtags von Württemberg-Hohenzollern) waren gleich zwei wichtige VdK-Mitglieder Taufpaten für die neue Ortsgruppe und schon bald hatte der VdK Aulendorf über 100 Mitglieder. Unter dem langjährigen Vorsitzenden Eugen Neff überschritt der Ortsverband 2013 dauerhaft die Zahl von 200 Mitgliedern, aktuell hat der Ortsverband mehr 230 Mitglieder.
Der VdK wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Kriegsopfern, Hinterbliebenen und Geflüchteten gegründet, um sich gegenseitig zu unterstützen und um politisches Gehör zu finden. Zudem war es an der Zeit, Lehren aus der Nazi-Herrschaft und den Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges zu ziehen. Gleichzeitig ging es um eine Interessenvertretung für Kriegs- und Zivilbeschädigte, Sozialrentner und Hinterbliebenen gegenüber Verwaltung und Sozialversicherungen.
“Sich kümmern ist heute so wichtig wie damals”
Heute ist die Not nicht mehr so groß wie damals, aber die wichtigen Aufgaben des VdK haben sich nicht wirklich geändert. Sich kümmern hat viele Facetten, sich kümmern ist heute so wichtig wie damals. Ob für Hinterbliebene, Sozialrentner oder Menschen mit Behinderungen.
Walter Riester hielt die Festrede
Höhepunkt der Jubiläumsfeier, an der auch der stellvertretende Kreisvorsitzende Karl-Siegfried Essig teilnahm, war die Festrede von Walter Riester. Als Architekt der „Riester-Rente“ hat er einen prägenden Beitrag zur deutschen Sozialpolitik geleistet. Er berichtete über eigene Berührungspunkte zum VdK und sprach über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der sozialen Sicherungssysteme.
In der munteren Diskussionsrunde, die vom VdK-Schriftführer Prof. Dr. Ernst Deuer moderiert wurde, drehten sich viele Fragen um die Gesundheitspolitik. Auch hier erwies sich Riester, der von 1998 bis 2002 Bundesarbeitsminister war, als „ministerwürdig“ in seinen Antworten, obwohl er 2002 das Angebot von Bundeskanzler Schröder, Gesundheitsminister zu werden, abgelehnt hatte.
Und so blieb am Ende das sozialpolitische Fazit für alle Beteiligten: Viel erreicht und weiter viel zu tun!