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Leserbrief

Unwürdig und widerwärtig



Zur Protestaktion der „Freunde der Räuberhöhle“ und des Bündnisses „Oberschwaben ist bunt“ am 24. Juli bei der Eröffnungssitzung des neugewählten Kreistages in Bergatreute

Jeder und jede, der/die mich kennt, weiß, dass ich bereits seit 2015 mit allen mir in dieser Demokratie zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die AfD und für ihr Verbot sowie überhaupt gegen rechtsnationale Kräfte kämpfe: Mit Leserbriefen, Rundmails, einer eigenen Bundestagskandidatur, mit Petitionen und mit diversen Blog-Artikeln. 

Doch als Humanist, Theologe, Sozialarbeiter und Demokrat muss ich klipp und klar sagen: Die Männer und Frauen jener Parteien respektive Organisationen und Gruppierungen sind Menschen wie Du und ich, Menschen, die ihre eigene Lebensgeschichte haben – wie Du und ich, Menschen mit ihren Verletzungen und Enttäuschungen – wie Du und ich, Menschen mit Überzeugungen, eigenen Meinungen und Opfer von Verführungen – wie Du und ich. Und wir alle haben eine Würde, die es zu bewahren gilt. Wenn es andere nicht tun, ist das kein Grund, es ihnen gleichzutun.

Die Aktion mit den “Nierenschalen zum Abkotzen” gegenüber den Kreistagsmitgliedern von AfD und BBM ist dermaßen abartig und widerwärtig, dass mir schlecht wird … Das kann auch nur einem Made Höld einfallen, der immer wieder mit seinen skurrilen Aktionen von der hiesigen Presse unterstützt wird, indem sie unreflektiert über ihn und sie berichtet. Höld beansprucht für sich, für die „Freunde der Räuberhöhle” zu agieren – was ich aber in diesem Fall nicht glauben mag, denn dort gibt es Menschen. Sollte sich diese Gruppe nicht davon distanzieren, steht sie meines Erachtens jenseits des Grundgesetzes und ist für mich unbetretbar. Selbiges gilt für „Oberschwaben ist bunt”. Hier trennen sich die Geister, liebe „Freunde”!

Mich wundert sehr, dass der Landrat die Nierenschale angenommen hat, in die er sich übergeben soll, wenn sich die AfD oder die „Bauern von der Basis” zu Worte melden. Ob der Herr Landrat das wohl tut, wenn die AfD vorschlägt, die OSK in Bad Waldsee wieder zu aktivieren? Wird es Rudolf Bindig von der SPD tun, der so sehr für den Erhalt des Bad Waldseer Krankenhauses gekämpft hat? Und wie wird Krankenhaus-Aktivist Thomas Bertele von der CDU handeln, wenn von der AfD der Antrag auf Reaktivierung des Waldseer Krankenhauses kommt?

Mit der „Kotzaktion“ sprechen die Höld-Banausen den zehn Menschen aus unserem Landkreis die Würde ab.
Stefan Weinert, Ravensburg




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