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dwif-Studie wurde im VSA vorgestellt

Der Tourismus in der Kurstadt Bad Wurzach entwickelt sich erfreulich



Bad Wurzach – Dr. Bernhard Harrer, Vorstand der dwif-Consulting GmbH mit Sitz in München, stellte die in vielen Bereichen erfreuliche Studie zum Wirtschaftsfaktor Tourismus in Bad Wurzach dem Verwaltungs- und Sozialausschuss (VSA) des Gemeinderates vor.

Erstmals im Jahr 2017 hatte die Marktforschungsagentur dwif dem Gemeinderat Bad Wurzach eine solche Studie vorgestellt. Damals mit den Kennzahlen für das Jahr 2016. Die Daten der aktuellen Studie wurden im Jahr 2023 erhoben.

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Die dabei entstandenen Vergleichszahlen zeigen die positive touristische Entwicklung, die Bad Wurzach in diesen sieben Jahren genommen hat. So steigerte sich der Bruttoumsatz von 35,1 Millionen € auf 45,1 Millionen €.

Mehr als 200.000 Übernachtungen

Den Stellenwert des Tourismus in Bad Wurzach zeigen insbesondere die stetig wachsende Zahl an Tagesreisenden und Übernachtungsgästen. So konnten im Vergleich zur Vorstudie aus dem Jahr 2016 ca. 100.000 Tagesgäste im Jahr mehr begrüßt werden. Im selben Zeitraum sind die Übernachtungszahlen von 176.000 auf über 200.000 im Jahr angestiegen.

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Dr. Harrer erläuterte auch bei seiner Präsentation die Bedeutung des Tagestourismus, der 74,8 %, also rund 600.000 der 802.000 Aufenthaltstage in Bad Wurzach, ausmacht. Per Definition fallen unter Tagestouristen nur Fahrten etwa zum Einkaufen und Bummeln, nicht jedoch Fahrten zum Arbeitsplatz oder zur Schule, also keine wiederkehrende Routinefahrten. Verwandtschaftsbesuche sind dabei ein großer Faktor.

Im Durchschnitt gibt dabei jeder Tagestourist 28,50 € = 17,1 Millionen € aus. Beim Umsatz haben natürlich die Übernachtungsgäste die Nase vorn, sie lassen mit 28,0 Millionen € die Kassen klingeln. Insgesamt 20,3 Millionen € entfallen auf das Gastgewerbe, 17,0 Millionen € auf Dienstleistungen und 7,8 Millionen € auf den Einzelhandel.

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Die Studie unterscheidet beim touristischen Gesamt-Einkommen von 25,6 Millionen € einmal das direkt erzielte Einkommen mit 18,5 Millionen € und das indirekte Einkommen von 7,1 Millionen €.

800 Personen leben direkt vom Tourismus

Im Vergleich zu 2016 stieg die Zahl der Personen, die direkt vom Tourismus leben, von 710 auf 800 Personen. Die Wertschöpfung wird ebenfalls unterschieden: Direkte Umsätze im Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungen. Die zweite und indirekte Umsatzstufe betrifft etwa das Baugewerbe durch Instandhaltungen, durch Warenlieferungen etwa von Einzelhandel, Bäcker, Metzger, aber auch durch Kredite bei Banken, Versicherungen, Werbeagenturen etc.

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Erlebnisorientierte Angebote empfohlen

Für die Zukunft empfiehlt die Studie erlebnisorientierte, wertschöpfungsrelevante Angebote mit konsequentem Blick auf die Zielgruppen, intensive Marktforschung, Kooperationen in Netzwerken und permanente Verbesserung der Produkt- und Servicequalität, Monitoring der Geschäftsentwicklung und die so erhaltenen Daten als Grundlage für Geschäftsentscheidungen zu nutzen.

Lob für tourismusrelevante Einrichtungen

Dr. Harrer lobte die Stadt für ihre zahlreichen Einrichtungen, die touristische Entwicklungsmöglichkeiten bieten: den Wohnmobilstellplatz, das Hallenbad, das Vitalium, das Naturschutzzentrum, die Kurhaus-„Kulturschmiede“.

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„Aber es sind auch Vorleistungen nötig, um die Infrastruktur zu erhalten. Ohne innovative Ideen wird es problematisch. Hier muss Überzeugungsarbeit geleistet werden.“

„Bringt uns der Turm einen Mehrwert?“

Hier setzte auch Manfred Braun (FWV) an. „Wir wissen, dass wir mit unseren Gewerbeflächen an Grenzen stoßen und kaum noch Entwicklungsmöglichkeiten haben.“ Daher wünschte er sich von Harrer eine Stellungnahme zu dem „akuten“ Fall, dem des Naturerlebnis- und Beobachtungsturms im Ried. „Bringt uns das Projekt einen Mehrwert?“, fragte er Harrer. Dr. Bernhard Harrer sieht in dem Projekt eine schöne und umweltfreundliche Investition. Der Turm sei ein Multiplikator, eine schöne Sache und wichtig, um die Attraktivität der Stadt zu steigern.

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Karl-Heinz Buschle (FWV) freute sich als ehemaliger Vorstand des HGV über die Einschätzung Harrers, was die Attraktivität der Stadt angeht. Das was die Studie über die zweite Umsatzstufe aussage, „das müssen wir der Bevölkerung klarmachen.“ Harrer bestätigte dies: „Diese wird immer unterschätzt.“

Ernestina Frick (FWV) fragte, wie sich die 28,50 € des Tagestourismus steigern ließen. „Seien sie stolz, auf das was Sie haben.“ Viele Kommunen machten Tourismus und hätten nichts zu bieten. „Ein Tourist nimmt immer etwas mit.“

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Anja Halder (Grüne) fragte an, ob nicht sanfter Tourismus die Zukunft und Gäste vom Center Parcs eine mögliche Zielgruppe sein könnten. Ob seit seiner Eröffnung 2018 eine Steigerung an Tagestouristen erfolgt sei. Außerdem wollte sie wissen, ob nicht auch internationale Gäste mögliche Zielgruppen sein könnten. Dr. Harrer antwortete ihr, dass das Naturschutzzentrum eine tolle Sache sei und bereits die beste Basis, naturorientierte Gäste anzulocken. Man sollte gezielt Werbung machen, um gezielt Gäste von dort nach Bad Wurzach zu bekommen.

Hier schaltete sich Bürgermeisterin Alexandra Scherer ein. Bad Wurzach war mit dem Naturschutzzentrum die einzige Stadt, die an der Tourist-Info-Theke des Center-Parcs werben durfte. Das spezielle Angebot für Familien mit Kindern wurde während Corona gut angenommen. Doch danach habe das Interesse nachgelassen, so dass das entsprechende Angebot eingestellt wurde.
Uli Gresser

Die Studie ist unter „Downloads“ hinterlegt



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