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Am Sonntag, 22. September

Die Freie Christengemeinde feiert 30-jähriges Bestehen



Foto: Uli Gresser
Blick in den neuen Gottesdienstraum.

Bad Wurzach – Die Freie Christengemeinde Bad Wurzach ist Teil der Pfingstkirche und Mitglied im Dachverband Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland. Karl Mayer und Lothar Dopfer, zwei der Gemeindeältesten, erinnern sich an die Anfänge. An diesem Sonntag, 22. September, feiert die Freie Christengemeinde ihr 30-jähriges Bestehen. Auftakt ist um 9.30 Uhr mit dem Jubiläumsgottesdienst.

1994 wurde die Freie Christengemeinde in Bad Wurzach gegründet. Ursprünglich Teil der Freien Christengemeinde Biberach fand das Gemeindeleben zuvor nur in Hauskreisen mit Bibelabenden in privaten Wohnzimmern, ab 1986 vor allem in Unterschwarzach oder ab 1989 bei Familie Mayer, statt.

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Im Laufe der Zeit entstanden immer mehr Hauskreise. In dieser Zeit kam dann irgendwann die Idee auf, eine eigene Gemeinde zu gründen, anstatt immer nach Biberach zu fahren. Die Idee, in jeder Stadt eine Gemeinde zu gründen, wurde vom Distrikt Oberschwaben, dem Verband der FCG´s in Oberschwaben, aktiv gefördert. Im Jahre 1994 wurde der Raum in der Schulstraße neben dem Bistro Sapperlott angemietet, wo dann am 1. September, pastoral unterstützt von der Biberacher Gemeinde, mit 15 Personen der erste Gottesdienst stattfand.

Die Führungsstruktur einer FCG sieht einen Pastor, der meist mehrere Gemeinden betreut, sowie die ehrenamtlichen Ältesten (geistliche Leiter) sowie die Helfer (Diakone) vor. Norbert Salat, Karl Wessle und Karl Mayer bildeten den ersten Ältestenrat der noch jungen Freien Christengemeinde Bad Wurzach.

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Bereits im Jahre 1995 fand dann die erste gemeinsame Freizeit der jungen Gemeinde statt. Im selben Jahr wurden die Royal Rangers, die Pfadfindergruppe der Gemeinde gegründet, deren erster Leiter ebenfalls Karl Wessle wurde. Diese waren rasch sehr aktiv, etwa bei der Achputzete. Aber sie organisierten auch Musikveranstaltungen wie Gospelkonzerte und später dann die Adonia-Musicalaufführungen.

Seit 2012 im Ziegelwiesenweg

2012 zog die Gemeinde, die immer mehr Zulauf bekam, von den angemieteten Räumen in der Schulstraße (in denen heute das Türkische Kultur- und Bildungszentrum seinen Sitz hat) in das gekaufte Gebäude am Ziegelwiesenweg. 50 Personen fanden dort im Gottesdienstraum Platz. „Es war ein wichtiger Schritt, weil wir rund ums Haus auch viele Parkmöglichkeiten haben. Corona allerdings war eine Herausforderung, weil wir ja größeren Abstand einhalten mussten. “Damals und danach wurde der Gemeindeleitung  bewußt, dass die 70 Quadratmeter nicht mehr ausreichen. „Die Gemeinde ist mittlerweile auf knapp 60 Menschen gewachsen. Zu unseren Gottesdiensten kommen außerdem immer mehr Gäste“, erzählt Lothar Dopfer, der aktuell gemeinsam mit Pastor David Grigoras und Karl Mayer zum Ältestenrat gehört, welcher die Gemeinde leitet. Die Gäste kommen nach seiner Beobachtung aus dem Kurhotel und aus der Mütterkurklinik, sind aber „oft auch Freunde und Bekannte unserer Gemeindemitglieder, die wir einladen und die sich dann offenbar bei uns wohlfühlen und wiederkommen“.

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Bei den Gottesdiensten, die in der Regel am Sonntag von 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr stattfinden, wurde daher oftmals das Foyer mitgenutzt, um alle unterzubekommen, „aber das war natürlich keine Dauerlösung“. Und so fiel dann letztlich Anfang 2023 die Entscheidung, den Gottesdienstraum durch einen 60 Quadratmeter großen Anbau zu vergrößern. Zwei große Fensterfronten sorgen für viel Licht. Und die haben durchaus auch einen symbolischen Hintergrund: „Wir haben nichts zu verstecken.“

Im April 2023 begannen die Arbeiten, wobei viel Eigenleistung in dem Anbau steckt, denn die Gemeinde musste die gesamten Kosten selbst stemmen. Kein einfaches Unterfangen, finanziert sich die FCG doch allein über die Spenden ihrer Mitglieder. Zunächst wurde der Anbau erstellt, seit September liefen auch im Gottesdienstraum die Arbeiten. Bis zur endgültigen Fertigstellung im April diesen Jahres gab  es „Baustellengottesdienste“, wie Mayer lächelnd nennt. „Samstag wurde alles rein-, Sonntagmittag alles wieder rausgeräumt.“

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Der Gottesdienst, so erzählt Lothar Dopfer, beginnt mit einer Lobpreiszeit. Eine Band mit Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug spielt moderne christliche Lieder, die Gemeinde singt dazu. „Die Texte werden mit einem Beamer an die Wand projiziert, denn ein Gesangbuch haben wir nicht“, so Dopfer, der auch Bandleiter ist und mal an der Gitarre, mal hinterm Schlagzeug zu finden ist. Der Lobpreiszeit schließt sich die Predigt von Pastor David Grigoras aus Salem am Bodensee an, der in Teilzeit für die Gemeinde zuständig ist. Er ist der einzige Angestellte der Gemeinde und wechselt sich mit Gastpredigern aus anderen Gemeinden der Region ab.

Den dritten und letzten Teil des Gottesdienstes bildet die Gebetszeit. Gebetet wird nicht nur, aber vor allem für Kranke. „Wir glauben, dass Jesus Christus von Krankheit heilt und dass seine Erlösung die Heilung von Krankheit einschließt, ohne dabei Ärzte oder Medikamente abzulehnen“, heißt es auf der Website der Gemeinde. „Wir glauben an einen lebendigen Gott, der tagtäglich in unser Leben eingreift. Auch ich persönlich habe schon sehr viel Positives erleben dürfen“, fügt Karl Mayer hinzu.

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Kindergottesdienst

Während des Gottesdienstes gibt es eine Betreuung der Kinder bis drei Jahre im Mutter-Kind-Raum und einen Kindergottesdienst in einem weiteren Raum des Gebäudes. „Wir werden oft von unseren Gästen für unsere Kinderarbeit gelobt“, sagt Dopfer. „Denn wenn die Kinder sich wohlfühlen, dann kommen die Eltern natürlich gerne wieder.“ Wichtig ist Karl Mayer und Lothar Dopfer dabei, dass man anderen christlichen Gemeinden keine Mitglieder abwerben wolle, vielmehr ihnen die Ökumene wichtig sei. „Wir gehen gerade hier in Bad Wurzach viele Wege gemeinsam, haben manchmal unterschiedliche Ansichten, sind aber vereint in den christlichen Werten.“

Am Sonntag Jubiläumsgottesdienst

Der Jubiläumsfestgottesdienst am Sonntag wird etwas kürzer sein als üblich und etwa eine Stunde dauern, im Anschluss wird es Mittagessen geben und bis zirka 16.00 Uhr eine Art Tag der offenen Tür.

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