Sr. Martha M. Göser im Alter von 69 Jahren verstorben
Reute – Nach 41 Jahren als Franziskanerin von Reute ist Sr. Martha M. Göser am Montag, 19. Februar, verstorben. Als Schwester hatte sie stets die Menschen im Blick und so engagierte sie sich neben ihren Aufgaben im Orden auch in der Kirchengemeinde und in der Ortschaft Reute, aus der sie und ihre Familie stammte. Im Reute war ihre podologische Praxis ein Ort, an dem sie Menschen begegnete und sich nicht nur ihre Füße kümmerte. Seit 2015 war sie hier für ihre Mitschwestern, aber auch für zahlreiche Menschen aus der Ortschaft und der weiten Umgebung da. Am Montag starb sie nach schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.
Sr. Martha Maria war eine echte Reutenerin. Aufgewachsen ist sie am Fuß des Klosterbergs, das Kloster und die Schwestern in allernächster Nähe. Ihr Weg führte sie zunächst in die hiesige Raiffeisenbank und in eine Banklehre. Dort arbeitete sie auch nach ihrer Ausbildung und galt als freundlich-zugewandt und fachlich bewandert. Die tiefe Verwurzelung in ihrem Glauben führte sie 1979 in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Reute, wo sie 1982 ihre Profess ablegte. Ihre Fachkenntnisse als Finanzfachfrau waren im Kloster sehr gefragt, bevor sie 2003 eine Ausbildung zur Altenpflegerin aufnahm. Bei der Bruderhaus-Stiftung in Ravensburg konnte sie diese neue Sendung leben, auch hier war sie, die Franziskanerin aus Leidenschaft mit Herz und Seele für die Menschen da, die ihr anvertraut waren.
Ein Ort der Heilung
2015 eröffnete sie, nunmehr ausgebildete Podologin mit Kassenzulassung, im Kloster eine Podologiepraxis. Hier schaute sie ihren Patienten auf die Füße und oft auch in die Seele. Ihre Praxis war nicht nur Ort der Heilung, hier konnte Sr. Martha auch ein weites Netz an Kontakten und Beziehungen weit über Reute hinaus knüpfen. In der Kirchengemeinde war sie einige Jahre als Kirchengemeinderätin engagiert, in der Solidarischen Gemeinde setzte sie sich für ihre Mitbürger in der Ortschaft ein. Mitverantwortung zu übernehmen und mitzugestalten war ihr wichtig. So baute sie wichtige Brücken vom Kloster in die Ortschaft. Dabei waren ihr ihr Glaube und ihre Verwurzelung in der franziskanischen Spiritualität stets Grund und Richtung ihres Handelns. Das spürten auch die Menschen, die ihr begegneten und denen sie sich in ihren unterschiedlichen Aufgaben zuwandte.
Der heiße Sommer 2023 machte ihr sichtlich zu schaffen, Vorzeichen der schweren Erkrankung, die sie schließlich dazu zwang, ihre Praxis zu schließen und selbst Fürsorge in Anspruch zu nehmen. Im Konvent im Schlosspark in Bad Waldsee verbrachte sie ihre letzten Lebensmonate zunehmend gezeichnet von der Krankheit und gepflegt von ihren Mitschwestern. “Sie wollte für die Schwächsten da sein und bemühte sich um das Wohlergehen der ihr anvertrauten Menschen. Wir danken Sr. Martha Maria für ihr Leben und 41 Jahre Dienst als Franziskanerinnen in unserer Gemeinschaft”, sagte Generaloberin Sr. Maria Hanna Löhlein in ihrem Nachruf.
Requiem am 22. Februar um 13.30 Uhr in Reute
Das Requiem für Sr. Martha Maria wird am kommenden Donnerstag, 22. Februar, um 13.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter und Paul gefeiert, anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.