Pfarr-Plan sieht drastische Änderungen vor
Bad Wurzach – Bereits in der Predigt ging vergangenen Sonntag Pfarrerin Silke Kuczera in der evangelischen Kirche Bad Wurzach auf die Beschlüsse der Landes-Synode ein. Aber sie machte auch Mut und spendete Hoffnung in einem Gottesdienst, neben dem auch wieder eine musikalische Kinderkirche mit Franziska Nikolay und Verena Heine stattfand.
So sagte sie „ja, wir können trauern über das, was wir loslassen müssen … aber wir sind in Gottes Hand“. Voller Hoffnung und guten Mutes wolle sie in die Zukunft gehen, „die Sandalen schnüren und losziehen. Den neuen Wegen vertrauen. Das ist Nachfolge, denn so hat Jesus es auch gemacht.“ Gott lasse sich nicht messen an Pfarrstellen, Gemeinde- und Pfarrhäusern. Gott werde für die Seinen sorgen. „Und wir haben uns.“ Entsprechend des neuen Profils der Gemeinde: Miteinander.glauben.leben. Und sie schloss mit den Worten „Was sind wir doch reich und beschenkt!“
Nach dem Gottesdienst, der von Verena Stei an der Orgel begleitet wurde und die auch mit den Anwesenden wiederholt mit viel Geduld und Hingabe den Kanon zur neuen Jahreslosung übte, stellte Kuczera im Kirchcafé den neuen Pfarr-Plan vor. Dieser sei ein Planungsinstrument – auf der Grundlage eines Berechnungssystem erfolge eine gerechte (Um-) Verteilung der zur Verfügung stehenden Pfarrstellen. Die Ursachen, warum er nötig geworden sei, lägen in der rückläufigen Anzahl an Pfarrpersonen, aber auch Gemeindegliedern, wodurch die Finanzkraft der Landeskirche sinke. Sie zitierte Dekan Martin Hauff „wir setzen den Pfarr-Plan um, damit auch in Zukunft in Oberschwaben das Evangelium kommuniziert werden kann, damit Seelsorge und pastorale Begleitung möglich bleiben“.
Das bedeutet nun konkret: Im Kirchenbezirk Ravensburg werden die Pfarrstellen von 37,75 auf 27,75 reduziert, das Allgäu wird in drei sogenannte Kooperationsräume aufgeteilt, einer davon umfasst Bad Wurzach, Bad Waldsee und Alttann. Aus den hier aktuell 4,5 Pfarrstellen werden wahrscheinlich drei. In der Bezirkssynode am 8. März wird der Pfarr-Plan beschlossen werden. Kuczera betonte die schon vorhandene sehr gute Zusammenarbeit im „Kooperationsraum“, die Hoffnung für die Zukunft gebe und bat alle inständig um Unterstützung bei diesem Prozess des Zusammenwachsens. Wer die Wurzacher Evangelen und den innovativen Kirchengemeinderat kennt, weiß, dass sie sich darauf verlassen kann.