Erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen
Ravensburg / Bad Wurzach (rei) – Am Montag, 8. Januar, gab es in Ravensburg auf dem Marienplatz eine große Bauernkundgebung mit laut Polizei etwa 2000 Teilnehmern. Die Landwirte protestierten gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Bundesregierung im Bereich der Landwirtschaft. Die Bauern waren am Morgen mit Traktoren aus allen Richtungen nach Ravensburg gefahren, wo sie sich auf dem Parkplatz an der Oberschwabenhalle einfanden. Auf den Straßen nach Ravensburg war der Verkehr beeinträchtigt. Es wurden langsam fahrende Traktor-Kolonnen mit Warnblinklicht gesehen, hinter denen sich lange Auto-Schlangen bildeten. Kurz nach 7.00 Uhr hatte sich zum Beispiel auf der B 465 vor Bad Wurzach bereits ein Rückstau bis Gensen gebildet. Dasselbe Bild zeigte sich am Nachmittag bei der Heimfahrt der Bauern: lange Auto-Schlangen hinter Traktor-Kolonnen. Unser Reporter Uli Gresser hat um ca. 14.00 Uhr durch Bad Wurzach fahrende Traktoren fotografiert (siehe Bilder-Galerie am Ende des Artikels).
Um 12.05 auf dem Marienplatz in Ravensburg
Die Kundgebung auf dem Marienplatz begann symbolträchtig um 12.05 Uhr („fünf nach zwölf“). Die Landwirte und Landwirtinnen waren gemeinsam vom Parkplatz an der Oberschwabenhalle ab 11.00 Uhr zum Marienplatz marschiert. Verschiedene Redner ergriffen das Wort, darunter die Vize-Präsidentin des Landesbauernverbandes Rosi Geyer-Fäßler (Wangen-Karsee), Franz Schönberger vom Kreisbauernverband Ravensburg, Vertreter der Landjugend, des Maschinenrings sowie aus Gastronomie. Die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger hatte bei ihrer Rede einen schweren Stand; schon vor Beginn ihrer Rede wurde die örtliche Bundestagsabgeordnete ausgepfiffen.
“Nötigende Aktionen lehnen wir ab”
Ausdrücklich hatte sich der Bauernverband im Vorfeld gegen Fehlentwicklungen bei den Protestformen wie zuletzt in Schleswig-Holstein ausgesprochen. „Persönliche Angriffe, Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigungen oder Gewalt lehnen wir ab“, heißt es auf der Webseite www.bauernverband-ao.de. Nachstehend die Erklärung im Wortlaut:
“Das ist uns wichtig”:
- Wir Bauernfamilien streiten um die Sache und stellen uns gegen die beschlossenen Maßnahmen, die uns hart treffen würden. Wir stehen für einen friedlichen und demokratischen Protest. Wir setzen auf den großen Rückhalt in der Bevölkerung und wollen diesen nicht verlieren! Wir haben gute Argumente, die im Mittelpunkt stehen und die wir erklären und vertreten.
- Wir unterstützen Rettungs- und Pflegedienste, Feuerwehren und Ordnungskräfte. Wir halten uns an Recht und Gesetz und insbesondere an die Spielregeln für Demonstrationen und Veranstaltungen.
- Wir sind ein Verband, der die demokratischen Gepflogenheiten wahrt. Persönliche Angriffe, Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigungen oder Gewalt lehnen wir ab.
- Wir respektieren die Privatsphäre unserer Gesprächspartner. Daher: keinerlei Aktionen vor Privathäusern und -wohnungen.
Hier Bilder von einer Durchfahrt von Traktoren durch Bad Wurzach um ca. 14.00 Uhr: