Skip to main content
ANZEIGE
Aus dem Gemeinderat

Offene Fragen bei der Kinder-Betreuung nach dem Unterricht



Kißlegg – “Schwierige Zeiten.”  Über “so viele Phantastereien” aus Berlin und Stuttgart wunderte sich am Mittwochabend (13. 3.) bei der Gemeinderatssitzung im Esthersaal des Neuen Schlosses in Kisslegg Freie Wähler-Fraktionsvorsitzender Detlef Radke. CDU-Rat Dr. Friedrich Rockhoff bestätigte kopfschüttelnd: “Das find’ ich unglaublich, was da läuft”. Solche Fassungslosigkeit äußerten die Ratsmitglieder, nachdem Bürgermeister Dieter Krattenmacher über offenbar etwas unfertig wirkende Gesetze aus Berlin und Stuttgart zur offiziellen Betreuung von Schülerinnen und Schülern außerhalb des Unterunterrichts ab 2026 berichtet hatte. Zu Einzelheiten dieser Bestimmung fasste der Rathauschef zusammen: “Das wissen wir heute noch nicht”. Deshalb werde die Verwaltung “auf Sicht fahren”.

“Was geschieht dieses Jahr? Was kommt 2024?” Dazu wusste Bürgermeister Krattenmacher am Mittwochabend indes Genaueres. Zumindest was die Grundschule und den Kindergarten St. Hedwig angeht. Dort werde der Schulhof saniert. Drei Büsche und ein Baum seien saniert. Das frühere Haus von Dr. Schmid sei von der Gemeinde gekauft worden. Es könne dem Waldorfkindergarten Platz bieten. Mehr Freiraum dann für den Kindergarten St. Hedwig. Bis September 2026 lasse sich dort auch über einen An- oder Neubau nachdenken.

ANZEIGE

Dann sprach Bürgermeister Dieter Krattenmacher die “Achillesverse in der Raumsituation” an. “Es gibt einfach nach wie vor viele offene Fragen”. Und zwar dazu, (ab) wann welche Schülerinnen und Schüler wann und wo von wem wie außerhalb der Unterrichtszeit betreut werden müssen. Aus Berlin und Stuttgart gesetzlich vorgeschrieben ab einschließlich 2026. Aber in welchen Raumgrößen und von wieviel Personal mit welchem “pädagogischen Konzept” – darauf liege bisher keine klare Antwort vor. Deshalb befinde sich das Rathaus “in Gesprächen mit den Schulen”; ob wann was wie neu zu bauen sei “oder ob wir mit einem Provisorium die Kinder hier auffangen können”.

Fest steht – so Krattenmacher – dass die Bushaltestelle Lindebergle umgestaltet werden müsse. Und zwar “barrierefrei”. Denn beim Bau der Unterführung “kommen bestimmte Verkehre nicht um die Linde herum”. Diese Aufgabe sei zu bewältigen “bevor die Unterführung kommt”. Fraglos werde Busverkehr innerhalb Kissleggs für Schulbuben und Schulmädchen künftig wichtiger werden. Grund: Wer von ihnen in Immenried und Waltershofen außerhalb des Unterrichts Angebote in den Schulhäusern nutze, müsse dazu ab 2026 voraussichtlich per Bus in Kissleggs Kernort fahren. Denn in Immenried und Waltershofen “können wir nicht 330 Tage im Jahr die volle Kernzeitenbetreuung leisten”, beteuerte Krattenmacher. “Auf der Basis, was wir bisher haben”, könne das Bewährte derweil mit den Eltern weiter betrieben werden.

Damit nicht genug: Schulhof SBBZ, Kernbetreuung, Hort – “was passiert auf diesem Areal”, fragte Bürgermeister Krattenmacher. Und bekannte: “Das wissen wir heute noch nicht.” Folge: “Wir müssen auf Sicht fahren.” Gute Aussichten ergäben sich nämlich in der schon laufenden Zusammenarbeit mit der Leutkircher St-Anna-Stiftung.  Mit ihr leiste Kisslegg schon jetzt vieles für die Schuljugend. Da seien Steigerungen geplant. “Wir sind im Gespräch”, versicherte Krattenmacher. Ziel sei, “dass man eine Übergangszeit organisiert”. 

Völlig unklar wirkten dagegen die Finanzierungspläne aus Berlin und Stuttgart. “Eine klassische Finte von Bund und Land” bringe es mit sich, dass zwar Berlin und Stuttgart Gesetze erlasse, die Landkreise aber bezahlen sollten. So blieben die Aufgaben letztlich an den Gemeinden hängen. Nämlich eine 8-Stunden-Betreuung der Schülerschaft pro Tag – nur während vier Ferienwochen nicht. Ob nun in Grundschulen schlechte “PIsa”-Ergebnisse verringert oder “Inklusion” geschafft werde, “das weiß derzeit noch niemand”, erklärte Bürgermeister Krattenmacher. Zusätzliche größere Räume? Oder weitere kleinere Zimmer? Wer bezahlt sie? Was sollen sie kosten? Dazu Dieter Krattenmacher: “Das ist völlig unklar.” Das Land Baden-Württemberg wolle zwar dafür insgesamt 30 Millionen Euro bereitstellen. Aber nach der Regel “ein Raum – eine Million Euro” reiche das vorne und hinten nicht. Dabei betonte der Bürgermeister, ihm gehe es hier zu allerletzt um Parteipolitik. Denn: “Da ist es übrigens egal, wer regiert in Baden-Württemberg. (…) Die drucken alle die gleichen Hochglanzbroschüren, in denen nichts drinsteht.”

“Da kommt einiges auf uns zu”, befürchtete CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Dürr. Freie-Wähler-Fraktionschef Detlef Radke beklagte “so viele Phantastereien” in Berlin und Stuttgart. SPD-Fraktionshäuptling Josef Kunz forderte einen Plan B und regte an, auch über Container nachzudenken. GOL-Fraktionsoberhaupt Dr. Andreas Kolb fragte, ob tatsächlich mehr Räume geschaffen werden müssten. Bürgermeister Krattenbacher versprach, “in einem oder anderen Fall vorhandene Räume vielleicht doppelt zu nutzen – ohne direkte Begegnungen”. Krattenmacher zeigte sich sicher, “dass wir die Raumkapazitäten in der Schule hinbekommen.”  Die Verwaltung bleibe aktuell dran am Thema und “fahre auf Sicht.”




NEUESTE BEITRÄGE

Kisslegg
Noch zwei Aufführungen in Immenried: 27. und 28. Juli

Jugend-Theater unter der Linde spielt „Zirkus Fatale“

Immenried – Traditionell zu Beginn der Sommerferien öffnet sich in Immenried der Vorhang im „Theater unter der Linde“. In diesem Jahr wird unter der Regie von Theresa Neff die Krimikomödie „Zirkus Fatale“ von Heiko Allerheiligen aufgeführt. Heute (27.7.) und am morgigen Sonntag (28.7.) wird das turbulente Stück im idyllischen Schulhof noch einmal gezeigt (jeweils 20.00 Uhr; Einlass ab 19.00 Uhr).
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 27. Juli 2024
Zeugen gesucht

Einbrecher steigen in Gaststätte ein

Kißlegg – In eine Gastwirtschaft in der Herrenstraße haben bislang unbekannte Täter im Zeitraum zwischen Mittwoch, 9.30 Uhr, und Donnerstag, 10 Uhr, eingebrochen.
Religion und Regionalpolitik

Mit Raimund Haser auf Kapellentour in Haisterkirch

Haisterkirch – Zwischen 25 und 30 Radfahrerinnen und Radfahrer, die allermeisten auf E-Bikes bzw. Pedelcs, waren am Donnerstag, 25. Juli, mit ihrem Landtagsabgeordneten Raimund Haser bei dessen Auftakt zur Sommertour 2024 auf dem Kapellenweg in Haisterkirch unterwegs. Für die Bildschirmzeitung war Günter Brutscher dabei, der als großer Kapellen-Kenner und “Bastiane”-Spezialist viel Wissenswertes zur Tour beitrug.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 26. Juli 2024
Leserbrief

Unwürdig und widerwärtig

Zur Protestaktion der „Freunde der Räuberhöhle“ und des Bündnisses „Oberschwaben ist bunt“ am 24. Juli bei der Eröffnungssitzung des neugewählten Kreistages in Bergatreute
Kollektenergebnis aus den Sonntagsgottesdiensten auf der Landesgartenschau

Kirchen übergeben 10.521 Euro an die Nachbarschaftshilfe

Der Auftritt der Kirchen auf der Landesgartenschau gehört zu den Erfolgsgeschichten dieses Sommers. Insbesondere die ökumenischen Gottesdienste am Sonntagmorgen, aber auch die Programme am Platz der Kirchen sind Besuchermagnete. Nun haben sich die Kirchen entschlossen, die Einnahmen aus den Sonntagskollekten an caritative Einrichtungen zu geben. Kurz nach der LGS-Halbzeit überreichten sie deshalb Karin Kristen, Einsatzleiterin der Nachbarschaftshilfe Wangen im Allgäu, einen Scheck über 10.521…

MEISTGELESEN

Kißlegg
Leserbrief

Wer im Glashaus sitzt …

Wenn heute, am 24. Juli, in der Gemeindehalle in Bergatreute die 74 neu- bzw. wiedergewählten Mitglieder des Ravensburger Kreistages sich versammeln, werden sie von einer Gruppe von Menschen vor der Halle erwartet. Das sind einerseits die „Freunde der Räuberhöhle” aus Ravensburg und zum anderen das Bündnis „Oberschwaben ist bunt”. Ihr Anliegen ist es, gegen den Einzug der zehn ihrer Meinung nach undemokratischen Mandatsträger/innen der AfD und des „Bauernbündnisses” in dieses G…
von Stefan Weinert
veröffentlicht am 24. Juli 2024
Leserbrief

Unwürdig und widerwärtig

Zur Protestaktion der „Freunde der Räuberhöhle“ und des Bündnisses „Oberschwaben ist bunt“ am 24. Juli bei der Eröffnungssitzung des neugewählten Kreistages in Bergatreute
Ralph-Ulrich Buemann, Günter Eisele, Inge Jäger, Hermann Konrad und Joachim Krimmer

Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG verabschiedete langjährige Aufsichtsratsmitglieder

Leutkirch im Allgäu – Bei der diesjährigen Vertreterversammlung der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG (VBAO) stand die turnusgemäße Wahl der Aufsichtsräte auf der Tagesordnung. Außerdem gibt es aufgrund der positiven Beschlussfassung zur Fusion der VBAO mit der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG weitere Veränderungen im Aufsichtsrat.
Kommentar

Paukenschlag am Ried

Die Turm-Gegner haben 4221 Unterschriften zusammengebracht. Eine enorme Zahl. Wie geht es nun weiter mit dem Turm am Ried?
von Gerhard Reischmann
veröffentlicht am 19. Juli 2024
Religion und Regionalpolitik

Mit Raimund Haser auf Kapellentour in Haisterkirch

Haisterkirch – Zwischen 25 und 30 Radfahrerinnen und Radfahrer, die allermeisten auf E-Bikes bzw. Pedelcs, waren am Donnerstag, 25. Juli, mit ihrem Landtagsabgeordneten Raimund Haser bei dessen Auftakt zur Sommertour 2024 auf dem Kapellenweg in Haisterkirch unterwegs. Für die Bildschirmzeitung war Günter Brutscher dabei, der als großer Kapellen-Kenner und “Bastiane”-Spezialist viel Wissenswertes zur Tour beitrug.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 26. Juli 2024

TOP-THEMEN

Kisslegg
Die Turm-Gegner haben 4221 Unterschriften zusammengebracht. Eine enorme Zahl. Wie geht es nun weiter mit dem Turm am …
Wangen – Das Allgäu ist die Heimat des Braunviehs! In Wangen im Allgäu fand kürzlich die Vorstellung und das Fotoshoo…
Kißlegg – Mittwochabend, 10. Juli, kurz vor 20.00 Uhr im Neuen Schloss Kißlegg. Letzte Zusammenkunft des bisher …

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Kisslegg