Skip to main content
ANZEIGE
Gutachten

Arnach leidet unter starkem Durchgangsverkehr – Tempo 30 gefordert



Arnach – Engagierte Diskussion, fast flehentliche Appelle: Der Durchgangsverkehr in Arnach war wieder einmal Thema im Ortschaftsrat und einhellig war man der Meinung: Tempo 30 muss kommen.

Es ist ein dickes Brett, das die Arnacher da bohren. Und es ist ein Problem, das die Leute bewegt. Kein Wunder, dass zur jüngsten Ortschaftsratssitzung ein Dutzend Bürger kam und noch Stühle beigeschafft werden mussten. Vorgestellt wurde ein privates Gutachten zur Verkehrssituation in dem 1200-Einwohner-Ort, in dem sich zwei Landesstraßen kreuzen, die L265 von Brugg her, die weiter über Immenried nach Kißlegg führt, und die L317, die, von Eintürnen her kommend, Verkehrsströme aus Richtung Bad Waldsee (via Molpertshaus) und Weingarten (via Wolfegg) über Arnach nach Leutkirch lenkt. 3500 Kraftfahrzeuge quälen sich Tag für Tag durch den kurvigen Ort, davon etwa 8 Prozent Lastwagen.

ANZEIGE

Michael Schucherts Analyse

Michael Schuchert, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Koch in Kempten, hat das Gutachten privat erstellt und der Ortschaft Arnach kostenlos zur weiteren Verwendung im politischen Prozess überlassen. Der 64-jährige Verkehrsfachmann, wohnhaft am Kapellenberg und somit von der Arnacher Verkehrsproblematik auch persönlich betroffen, sieht bei der Ortsdurchfahrt erhebliche Defizite und somit Gefahren. In seiner Analyse führt er allein für die Jahre 2016, 2017 und 2019 vier Unfälle auf, davon drei Kollisionen Pkw / Rad. Hauptkritikpunkt von Schuchert ist die unzureichende Fahrbahnbreite mit 5,50 bis 6,00 Metern. Die Lastwagen kämen deshalb kaum aneinander vorbei und müssten regelmäßig auf die Gehwege ausweichen, wo Fußgänger gefährdet seien. Die Radfahrer wiederum müssten sich die Fahrbahn mit dem Kraftverkehr teilen. Ein Problem sei auch das schnelle Heranfahren an den Ort von vier Seiten her.

Mit vielen Bildern unterbaute Schuchert seine Defizit-Analyse; so fehlten an etlichen Abschnitten Gehwege. Ein besonderer Gefahrenpunkt sei die Busschleife. Die Busse müssten wegen des schnellen Durchgangsverkehrs – es gilt Tempo 50 – oft lange warten und dann beim Einfahren in die Hauptstraße weit ausschwenken.

ANZEIGE

Starke Kritik übte Schuchert auch am weitgehenden Fehlen von Überquerungsanlagen für Fußgänger und Radfahrer. Dass es in Arnach keinen Zebrastreifen gibt, wurde auch von Gebhard Baumann, dem stellvertretenden Ortsvorsteher, beklagt und mit Blick auf den Nachbarort Eintürnen mit Unverständnis quittiert: „Es ist doch dieselben Straße.“

Schucherts Analyse wurde vom Ortschaftsrat und von der Zuhörerschaft mit großer Zustimmung aufgenommen. Unter Applaus wurde ihm für die Arbeit gedankt. Das sei eine außergewöhnliche private Initiative, sagte Dr. Manfred Schraag aus den Reihen der Bürger.

ANZEIGE

Als Ortsvorsteher Michael Rauneker in Sachen Tempo 30 ein Meinungsbild einholte, zeigte sich, dass alle Anwesenden eine Herabsetzung der innerörtlichen Höchstgeschwindigkeit für dringend geboten halten. Einen förmlichen Beschluss dazu hatte der Ortschaftsrat bereits in einer früheren Sitzung gefasst. Diesen hatte Ortsvorsteher Rauneker auch schon mehrfach bei Verkehrsschauen zur Sprache gebracht, war bei den Fach- und Oberbehörden damit aber nicht durchgedrungen. Warum andernorts Tempo 30 möglich sei, nicht aber in Arnach, wurde mehrfach aus den Reihen des Ortschaftsrates und aus der anwesenden Bürgerschaft gefragt. Mit ein Grund für die Notwendigkeit einer Herabsetzung der Geschwindigkeit seien auch die da und dort zu geringen Sichtweiten, ergänzte Schuchert die engagiert geführte Diskussion um fehlende Verkehrssicherheit im Ort. Neben Sicherheitsaspekten war auch die Lärmbelastung, besonders an der Kapellensteige, ein Thema.

Neben Tempo 30 empfiehlt Schuchert auch bauliche Maßnahmen an den Ortseingängen, um so für geringere Einfahrtgeschwindigkeiten zu sorgen. Er kritisierte auch die Mautpolitik des Staates, die zu Ausweichverkehr weg von der für Lkw mautpflichtigen Bundesstraße hin zur mautfreien Landesstraße führe. Man solle den örtlichen Landtagsabgeordneten auch diesbezüglich ansprechen, wurde aus der Mitte des Ortschaftsrates vorgeschlagen. Zwecks Umleitung des Schwerverkehrs denkt Schuchert auch an Hinweise in den Navigationssystemen (Begegnungsverkehr nur bedingt möglich; problematische Steigung).

Die verkehrspolitische Ortschaftsratssitzung am 20. November endete mit dem festen Vorsatz, bauend auf das Gutachten, Druck auf allen Ebenen zu machen. Große Hoffnung setzen die Räte auf die nächste Verkehrsschau.
Gerhard Reischmann

Die Gehwege in Arnach werden immer wieder überfahren. Die Fotos stammen aus dem Gutachten „Sicherheit – Belastung – Schäden / Ortsdurchfahrt Arnach“, gefertigt vom Ingenieurbüro Koch (Michael Schuchert).

Unter Download finden Sie das ganze Gutachten.



DOWNLOADS


NEUESTE BEITRÄGE

Bad Wurzach
50 Jahre Gartenfest

Am 27. und 28. Juli heißt es: Auf, nach Nestbaum!

Nestbaum – An zwei Tagen wird Ende Juli in Nestbaum „50 Jahre Gartenfest“ gefeiert: am 27. und am 28. Juli. Einzelheiten hierzu auf dem nachstehend veröffentlichten Plakat. Ausweichtermin: 3. August / 4. August. Am Ausweichtermin findet das Fest auch bei schlechter Witterung statt: in der Reithalle Hauerz. Infos bei zweifelhafter Witterung: Facebook.com/mvtreherz, Instagram.com/mvtreherz, www.mv-treherz.de.
Schutzengel-Bild hat Ehrenplatz im Konventsaal von Maria Rosengarten

Die 252. Kunstausstellung zeigt „farb-begegnungen“ von Petra Schulz

Bad Wurzach – „Dieses Bild könnte keinen besseren Platz bekommen, vielleicht sogar auf Dauer!“ Ein Wunsch der Malerin Petra Schulz bei der Eröffnung ihrer Ausstellung in Maria Rosengarten (war am 5. Juli). 43 ausdrucksstarke „farbbegegnungen“ hängen im barocken ehemaligen Konventsaal. Da ist der „Schmusekater“, die „Explosion der Liebe“ und die „Bodensee-Regatta“, um nur ein paar zu nennen.
Mit Vikar Thomas Kley

Am 21. Juli Sonntagabendgottesdienst in Haisterkirch

Haisterkirch – Am kommenden Sonntag, 21. Juli,  um 19.00 Uhr findet in Haisterkirch wieder ein  Sonntagabendgottesdienst statt. Zelebrant ist Thomas Kley, Vikar in Göppingen. Thomas Kley ist in Unterschwarzach aufgewachsen und dürfte hier viele „alte Bekannte“ haben. Die musikalische Gestaltung übernimmt eine Gruppe junger Frauen aus Mühlhausen.
Am Mittwoch, 17. Juli, um 20.00 Uhr

Sitzung des Ortschaftsrates Eintürnen

Eintürnen – Einladung zur öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Eintürnen, am Mittwoch, 17. Juli, um 20.00 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses Eintürnenberg. Nachstehend die Tagesordnung:
Kino

Das läuft im Centraltheater Leutkirch “cineclub”

Leutkirch – Folgender Film ist vom 18. Juli bis einschließlich 21. Juli im Centraltheater Leutkirch – “cineclub” – zu sehen: Donnerstag, 18.07. Centraltheater Leutkirch 20 Uhr „DIE HERRLICHKEIT DES LEBENS”, FSK 6 Freitag, 19.07. Centraltheater Leutkirch 20 Uhr „DIE HERRLICHKEIT DES LEBENS”, FSK 6        Samstag, 20.07. Centraltheater Leutkirch 20 Uhr „DIE HERRLICHKEIT DES LEBENS”, FSK 6 Sonntag, 21.07. Centraltheater Leutkirch 20 Uhr „DIE HERRLICHKEIT DES LEBENS”, FSK 6

MEISTGELESEN

Bad Wurzach
Heiligblutfest

„Petrus muss ein Wurzacher sein!“

Bad Wurzach – „Petrus muss ein Wurzacher sein!“ Das sagte Abt Vinzenz Wohlwend beim Pontifikalamt am Blutfreitag in Bad Wurzach, das um 10.30 Uhr nach der Reiterprozession gefeiert wurde. Am Morgen des Blutfreitags hatte es noch getröpfelt und die Wetterprognosen waren schlecht. Doch Prozession, Hochamt und Bergpredigt blieben von Regen verschont. Morgens um 7.00 Uhr hatten sich an die 1000 Reiter aus 65 Blutreitergruppen auf den Weg hinaus in Bad Wurzachs Fluren gemacht. Bad Wurzachs ehemali…
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Bergpredigt mit Hubertus Freyberg

Kritik am Synodalen Weg

Bad Wurzach – Pater Hubertus Freyberg vom Haus Regina Pacis in Leutkirch hielt die diesjährige Bergpredigt, mit der alljährlich am Nachmittag das Heilig-Blut-Fest seinen Abschluss findet.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 13. Juli 2024
Amtsinhaber hatte nach 25 Jahren nicht mehr kandidiert

Wechsel in Ziegelbach: Sybille Schleweck folgt auf Alfons Reichle

Ziegelbach – Wechsel an der Spitze der Ortschaft Ziegelbach: Alfons Reichle wurde nach 25 Jahren verabschiedet. Ihm folgt Sybille Schleweck nach. Reichle hatte aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung gestanden.
Konzert am Abend des Bad Wurzacher Nationalfeiertages

Hofenbrass brachte den Kursaal zum Beben

Bad Wurzach – Mit dem Konzert von “Hofenbrass” – allesamt Musiker aus Hofen-Orten des Allgäus – am Abend des Blutfreitags haben die Macher der Kurhaus-Kulturschmiede eine Marke für einen kulturellen Abschluss des „Bad Wurzacher Nationalfeiertags“ gesetzt.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 15. Juli 2024
Die Nord-Süd-Ost-Böhmischen begeisterten

Das Mühlenfest bei der Stelzenmühle

Eggmannsried – Zum zweiten Mal feierte der MV Eggmannsried bei der Stelzenmühle sein dreitägiges Mühlenfest mit viel Musik und guter Laune. Die Gewinner des Grand Prix der Blasmusik, die „Nord-Süd-Ost-Böhmischen“ spielten beim Mühlenfest der Musikkapelle Eggmannsried groß auf und rissen das fachkundige Publikum von den Bierbänken, denn zahlreiche Musiker von Blaskapellen der Region ließen sich an diesem Samstagabend diesen musikalischen Leckerbissen nicht entgehen!
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 14. Juli 2024

TOP-THEMEN

Bad Wurzach
Bad Wurzach – Nach gut einjähriger Innenrenovierung konnten die Ziegelbacher Kirchgänger erstmals wieder einen Gottes…
Bad Wurzach – „Petrus muss ein Wurzacher sein!“ Das sagte Abt Vinzenz Wohlwend beim Pontifikalamt am Blutfreitag in B…
Ziegelbach – Wechsel an der Spitze der Ortschaft Ziegelbach: Alfons Reichle wurde nach 25 Jahren verabschiedet. Ihm f…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach