Am Hexeneck wurde die verbannte Fasnet befreit
Aulendorf – Wenn der Maskenmeister die fünf Aulendorfer Masken Eckhex, Rätsch und Tschore, Schnörkele und Fetzle aus ihrer Verbannung ruft, kann die Fasnet beginnen. Unter den Trommelklängen des Fanfarenzuges, begleitet von seinem Hofstaat, dem Zunftmeister und den Hohen Räten erscheint der Burggraf und fordert von seinem Maskenmeister die Beschwörung der guten alten Narrengeister. Der lässt sich natürlich nicht lange bitten. Er versichert: “Ha, ha, ha, das mach‘ ich gern, für meinen Burggraf, meinen Herrn! Gleich beginnt der Zauber seinen Lauf – ich befehl‘, Nacht, tu dich auf“:
Der Tanz der Masken am Hexeneck unterhalb des Aulendorfer Schlosses ist der traditionelle Beginn der Ortsfasnet. Die erweckten Masken tanzen befreit zu den Klängen des Aulendorfer Narrenmarsches um das hoch auflodernde Feuer am Hexeneck, um danach hinauf zum Schloss zu ziehen.
Narren stürmen das Rathaus. Bild: Gerhard Maucher
Denn die befreiten Narren wollen mehr, sie wollen das närrische Regiment über die Stadt übernehmen und ziehen deshalb gemeinsam zum Rathaus im Aulendorfer Schloss. Dort fordern sie den Bürgermeister Matthias I. und seinen Gemeinderat auf, die Macht den Narren zu übergeben. Als der Maskenmeister mit einigen Eckhexen den Sitzungssaal gestürmt hat, ist die Verwaltung bereit, die weiße Fahne zu hissen.
Bürgermeister verliest seine Rücktrittserklärung. Bild: Gerhard Maucher
Der Bürgermeister erscheint auf dem Schlossbalkon und verliest seine Rücktrittserklärung. Der Zunftmeister gibt die vom Hohen Rat beschlossenen 11 Punkte, die Regierungserklärung der Narren, bekannt. Die Narren sind frei – die Hochfasnet kann beginnen. Für die nächsten sechs Tage sind die Narren an der Macht; Ha ha ha – ja, wa saischt au!
Am Hexeneck.
Bilder: Gerhard Maucher
Am Gumpigen wurden die Schülerinnen und Schüler befreit, der Narrenbaum gesetzt und am Sonntag um 14.00 Uhr folgt der „Große Narrensprung“ durch die Innenstadt von Aulendorf.