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Leserbrief

Das Deutschlandticket bedeutet Freiheit



Foto: Lukas Häfele
Wenn häufig ein ICE genutzt wird, könnte sich ein weiteres DB-Ticket lohnen, das ebenfalls digital in der DB Navigator-App verwaltet wird: die BahnCard 50.

Zum Leserbrief „Erhebliche Defizite im ÖPNV der Region“ (DBSZ vom 22. Novemer)

Herr Peter Schön hat in seinem Leserbrief über die Defizite des öffentlichen Nahverkehrs geschrieben. Diese Kritik ist teilweise berechtigt. Ich möchte aufzeigen, dass der ÖPNV mit dem Deutschlandticket auch große Möglichkeiten bietet – gerade für all jene, die bereit sind, ihre Gewohnheiten zu überdenken.

Für 49 Euro im Monat bietet das Deutschlandticket eine kostengünstige Option, deutschlandweit Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und Regionalzüge zu nutzen. Ein Vergleich zeigt, wie vorteilhaft dies sein kann: Ein Benzin-PKW, der 7 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, schafft mit einer Tankfüllung von 49 Euro (bei einem Benzinpreis von 1,80 Euro/Liter) etwa 389 Kilometer. Mit dem Deutschlandticket hingegen kann ich nahezu unbegrenzte Fahrten unternehmen – sei es nach Ravensburg, Lindau, Ulm, Köln, Hamburg, Sylt oder Berlin.

Natürlich hängt die Attraktivität dieses Angebots von den individuellen Lebensumständen ab. Für manche Menschen mag das Auto unverzichtbar sein, sei es wegen schlechter Verbindungen oder beruflicher Anforderungen. Aber oft sind es schlicht Gewohnheit und Bequemlichkeit, die den Umstieg verhindern. Ich selbst bin seit über einem Jahr mit dem Deutschlandticket, dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs – und das auf dem Land. Es gibt seltene Fälle, in denen ich ein Auto brauche, aber in diesen Situationen konnte ich bisher immer ein Fahrzeug leihen. Schließlich stehen Autos „zum Glück“ durchschnittlich über 23 Stunden am Tag ungenutzt herum.

Diese Freiheit, spontan und ohne Sorgen um Spritpreise, schlechtes Wetter (wie Schneefall, Glatteis, Hagel, Hochwasser), Kfz-Versicherung, Reparaturen, TÜV, Diebstahl, Anschaffungskosten, Wertverlust oder Parkplätze zu reisen, ist unbezahlbar. Doch die Zukunft dieses Angebots ist ungewiss. Ob das Deutschlandticket in seiner jetzigen Form bestehen bleibt, wird sich erst nach der Bundestagswahl zeigen.

Ein weiterer positiver Lichtblick ist die App „DB Navigator”, die den Alltag mit dem öffentlichen Nahverkehr erheblich erleichtert. Sie zeigt in Echtzeit an, ob ein Bus oder Zug verspätet ist, so dass ich meine Reise entsprechend anpassen und alternative Verbindungen planen kann, ohne lange an einer Haltestelle warten zu müssen. Besonders praktisch ist, dass mit dem Deutschlandticket keine zusätzlichen Tickets notwendig sind – ich kann nahezu alle öffentlichen Verkehrsmittel deutschlandweit nutzen. Dadurch wird die Nutzung regionaler Apps, wie der von Herrn Schön kritisierten Bodo-App, unnötig.

Das Deutschlandticket ist ein erster Fortschritt. Die Verkehrswende erfordert jedoch weitere Investitionen in Infrastruktur, Technik und motivierte Fachkräfte. Gleichzeitig liegt es auch an uns als Gesellschaft, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Möglichkeiten zu nutzen.
Lukas Häfele, Bad Wurzach-Ziegelbach

App DB Navigator: Innerhalb einer Stunde fahren drei Busse von Bad Wurzach nach Ravensburg. Eine Stunde später der nächste.

App DB Navigator: Die Busfahrt dauert 49 Minuten und umfasst insgesamt 14 Haltestellen.

App DB Navigator: Ein Klick auf „Fahrtinformationen“ zeigt die einzelnen Haltestellen der gesamten Fahrt mit den entsprechenden Uhrzeiten und gegebenenfalls Verspätungen an



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