Grünes Licht für schnelles Internet in der großen Flächengemeinde Bad Wurzach
Arnach – Mit einem symbolischen Spatenstich neben der Turn- und Festhalle Arnach wurde am Mittwoch (27.3.) das Jahrhundertprojekt Glasfaserversorgung im Bereich Bad Wurzach förmlich gestartet. Der Festakt „Weißes Fleckenprogramm“ fand in der Halle Arnach in Anwesenheit der Bundestagsabgeordneten Anja Reinalter (Grüne), Josef Rief (CDU) und Benjamin Strasser (FDP) und der Landtagsabgeordneten Petra Krebs (Grüne) und Raimund Haser (CDU) statt.
Politprominenz in Arnach. Unser Bild zeigt von links nach rechts den Bundestagsabgeordneten Josef Rief (CDU), Staatssekretär Benjamin Strasser MdB (FDP), den Landtagsabgeordneten Raimund Haser (CDU), die Landtagsabgeordnete Petra Krebs (Grüne), die Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Anja Reinalter (Grüne)mit Bürgermeisterin Alexandra Scherer, dem stellvertretenden Ortsvorsteher Gebhard Baumann und dem Vorsitzenden des Zweckverbandes Breitband im Kreis Ravensburg, Oliver Spieß. Foto: Uli Gresser
Oliver Spieß, der Vorsitzende des Zweckverbandes Breitbrandverbandversorgung im Landkreis Ravensburg „Oberschwaben.net“, freute sich, dass es nach 14 Jahren Arbeit am Glasfaserausbau nun gelungen sei, dass alle Gemeinden des Landkreises mit im Zweckverband dabei sind. Er dankte dem Land und dem Bund, ohne deren 40-Prozent- bzw. 50-Prozent-Förderung dieses Bauvolumen nicht zu stemmen gewesen wäre. Dass Probleme im ländlichen Raum nicht ausbleiben, sei allen klar. Aber man verfolge das Ziel der flächendeckenden Versorgung unbeirrt.
Der Bundestagsabgeordnete Josef Rief sagte in seinem Grußwort, als er vor 15 Jahren erstmals gewählt wurde, seien 2 MBit die maximale Geschwindigkeit gewesen. 2015 sei die Gigabit-Strategie ausgerufen worden „Wasser, Strom, Straße sind Aufgaben der öffentlichen Hand. Glasfaser ist nur durch große Förderung möglich.“ Die Pandemie habe gezeigt, wie weit Deutschland hinterherhinkt. „Deswegen brauchen wir den Glasfaserausbau bis zu jedem Haus und dürfen nicht nachlassen. Denn ein schnelles Internet ist ein wichtiger Standortfaktor.“
Elena Clesle vom Projektträger Breitbandförderung des Bundes sprach die Herausforderung beim Ausbau in der sehr großen Flächengemeinde Bad Wurzach an: „Deshalb ist der Ausbau mit 29 Millionen Euro hier auch so teuer.“
Raimund Haser, Mitglied des Landtags, setzte das nominell 40 % Fördervolumen des Landes prozentual in Relation zum jeweiligen Gesamtetat, so dass der Anteil des Landes höher als der des Bundes zu bewerten sei. Seit 2016 sei fast eine halbe Milliarde allein in den Landkreis Ravensburg geflossen. „Glasfaser ist auch für Bad Wurzach wichtig, um die große Stärke der Flächengemeinde zu erhalten: die Dezentralität.“
Allein 2024 fließen im Bereich Bad Wurzach 34 Millionen € in den Glasfaserausbau
Bad Wurzachs Bürgermeisterin Alexandra Scherer dankte zunächst den Projektbeteiligten. Sie fand: „Ein solches Jahrhundert-Projekt muss gebührend gefeiert werden.“ 34 Millionen Euro allein für 2024 hätten den städtischen Haushalt auf ein Rekordvolumen gebracht. Bei dem jetzt begonnenen Los werden 7,93 Millionen verbaut. Der Eigenanteil der Stadt am Gesamtvolumen belaufe sich auf 6,5 Millionen. Im Gemeinderat sei es deswegen auch nicht immer einfach gewesen.
Explizit dankte Frau Scherer Staatssekretär Benjamin Strasser (MdB), ohne dessen Unterstützung auf die Stadt Zusatzkosten von bis zu einer Million Euro zugekommen wären. Insgesamt mussten und müssen die städtischen Mitarbeiter Berthold Leupolz, Edgar Kienzle, Michaela Schuh und Cecile Höllmüller gemeinsam mit den Ortsvorstehern Verträge für 411 Hausanschlüsse abschließen sowie mit 1700 Hauseigentümer verhandeln. Sie dankte den Mitarbeitern für ihren Einsatz. „Mein Dank gilt allen, die die Stadt damit zukunftsfähig machen.“
Text und Fotos: Uli Gresser
Breitband für Bad Wurzach: Über die große Infrastrukturmaßnahme freuen sich (von links): Raimund Haser, Alexandra Scherer, Josef Rief, Anja Reinalter, Petra Krebs, Benjamin Strasser und Oliver Spieß. Foto: Uli Gresser
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