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NABU-Pflanzentipps

So blüht es bunt und insektenfreundlich



Allgäu-Oberschwaben – Augen auf beim Pflanzenkauf: Heimische Wildpflanzen machen Insekten satt: In Bau- und Supermärkten füllen sich langsam die Regale mit Pflanzen für Gärten und Balkone. Viele der angebotenen Gewächse werden als „insektenfreundlich“ vermarktet. Doch beim Kauf der vermeintlichen Futterpflanzen ist Achtung geboten:

„Leider können sich Gärtnerinnen und Gärtner nicht immer auf Kennzeichnungen wie ‚bienenfreundlich‘ verlassen“, warnt NABU-Gartenexpertin Aniela Arnold. „In den Märkten gibt es oft keine oder nur wenige heimische Pflanzen, auf die zugleich viele der hier lebenden Insekten spezialisiert sind.“ Die folgenden drei NABU-Tipps helfen dabei, dass Schmetterlinge, Wildbienen und andere tierische Gartenbesucher satt werden. Das Buffet ist eröffnet.

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Tipp 1: Das schmeckt Insekten und Vögeln tatsächlich

„Im Laufe der Evolution haben sich Insekten und Pflanzen gemeinsam entwickelt und aufeinander abgestimmt. Manche Insekten sind sogar so wählerisch, dass sie sich nur von einer einzigen Pflanze ernähren. Sie leben in einer symbiotischen Wechselbeziehung mit der Nahrungspflanze und tragen sie häufig sogar im Namen.“ So spielt sich fast das ganze Leben des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings auf seinem Pflanzenpartner, dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), ab. Die Natternkopf-Mauerbiene sammelt ihren Pollen vor allem an Gewöhnlichem Natternkopf (Echium vulgare).

Besonders insektenfreundliche Stauden sind zum Beispiel Wilde Malve (Malva sylvestris), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) und Wilde Karde (Dipsacus fullonum). „Diese heimischen Stauden sind winterhart und an die hiesigen Standortbedingungen angepasst. Das macht sie robust und bedeutet weniger Arbeit im Garten oder auf dem Balkon. Zugleich bieten sie Pollen und Nektar für Insekten“, erläutert Arnold. Auch heimische Sträucher leisten einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im Siedlungsraum: „Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Kornelkirsche (Cornus mas) sind doppelt gut. Die Blüten bieten Futter für Insekten und an ihren Früchten essen sich viele Vogelarten satt. Schlehe (Prunus spinosa) und Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) schützen mit ihren Dornen Vögel, ihre Nachkommen und die Nester vor Beutegreifern.“

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Tipp 2: So gelingt die Suche nach heimischen Wildpflanzen

Beim Pflanzenkauf sollten man sich an den wissenschaftlichen Namen orientieren, um zu prüfen, ob die Pflanze heimisch ist. Bei der Auswahl, welche Pflanzen bei uns natürlich vorkommen, helfen Pflanzlisten, Bücher oder auch die Internetseiten des NABU. So könnte auf einem Etikett neben dem deutschen und dem wissenschaftlichen Namen, also „Wiesensalbei (Salvia pratensis)“, noch ein Zusatzname stehen, etwa ‘Rosa Traum‘ für einen rosa-gefärbten Wiesensalbei. „Viele Pflanzen für den Gartenbedarf sind züchterisch verändert, um zum Beispiel besonders große Blüten, eine andere Farbe oder eine neue Wuchsform zu erhalten. Das kann dazu führen, dass die Pflanze zwar hübscher aussieht, aber Insekten keine Nahrung mehr bietet oder weniger angeflogen wird“, sagt Arnold. Bei Rosen etwa gibt es viele Sorten mit prächtigen gefüllten Blüten, die für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten aber nichts zu bieten haben.

Tipp 3: Lassen Sie es ganzjährig blühen

„Damit Insekten und Vögel möglichst rund ums Jahr Nahrung finden, ist es wichtig, dass es von Frühjahr bis Herbst blüht“, rät die NABU-Gartenexpertin. Im Frühjahr bieten Frühblüher, wie das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), die erste Nahrung für früh fliegende Insekten, wie die Hummeln. Die Zwiebeln lassen sich ganz einfach zwischen die Pflanzen im Beet oder Blumenkasten setzen. Im Sommer könnten die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) und die Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium) folgen. Und im Herbst zeigen Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) und Moschus-Malve (Malva moschata) mit ihren himmelblauen sowie zartrosa Blüten den Weg zur nächsten Insekten-Futterstelle.

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Gewöhnlicher Natternkopf mit Wildbiene, Foto:© NABU BW/Aniela Arnold

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