Eine „zufällige“ Begegnung im Advent
„Oh jemine, hond dia Leit a fürchtige Hektik heit am hoiliga Obend!“, dachte sich der bettelnde Obdachlose, der auf dem Boden vor einem Kaufhaus in einer kleinen oberschwäbischen Stadt auf dem Boden kauerte und die Menschen bei ihren Weihnachtseinkäufen beobachtete. Völlig außer Atem hetzte eine junge Mutter mit Geschenktüten bepackt, ihre etwa sechsjährige Tochter im Schlepptau, an ihm durch den Schneematsch vorüber. Die Tochter sträubte sich gegen das Tempo und die Unruhe der Mutter, machte einen Seitenschritt hinaus auf die Straße – genau in dem Moment, als ein großer schwarzer Geländewagen rückwärts in die Parkbucht einbog. Der Fahrer konnte das kleine Mädchen im Rückspiegel nicht sehen, aber der aufmerksame Bettler sprang auf, hechtete auf das Kind zu und zog es im letzten Augenblick zur Seite.