Jazz-Point ist in die neue Saison gestartet
Wangen – Der Jazz Point Wangen startet mit 16 Konzerten aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen des Jazz in ein musikalisch abwechslungsreiches Frühjahr.
Wangen – Der Jazz Point Wangen startet mit 16 Konzerten aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen des Jazz in ein musikalisch abwechslungsreiches Frühjahr.
Leutkirch – Samstag, 27. Januar, Gänsbühl: Demo gegen Rechts. Eine Veranstaltung, die einer der Redner, Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, ein „Zeichen für Demokratie und Menschlichkeit” nannte. Zwischen der Freiluft-Plattform des Cafés „Bock” und einschließlich der Marktstraße drängten sich Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eine genauere Zahl will das Polizeirevier Leutkirch auf Anfrage der „Bildschirmzeitung „Der Leutkircher“ am Montag nennen. Mehrmals mahnten Sprecherinnen und Sprecher am Veranstaltungs-Mikrophon den Artikel 1 des Grundgesetzes an: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.” Schriftsteller Imre Török bezeichnete die AfD als “Antidemokraten für Destruktivität”. Jugendgemeinderätin Melissa Altergott forderte „Brücken der Verständigung“. Unser Reporter Julian Aicher berichtet.
Ratzenried – Ein prall gefüllter Saal im Ratzenrieder Josefshaus am 21. Januar zeigte die breite Unterstützung, welche die Bürgerinitiative Pro Natur Argenbühl in ihrer Gemeinde und darüber hinaus erfährt. Mehr als hundert Interessenten waren der Einladung zur Infoveranstaltung zu den im Dorfer- und Siggener Wald geplanten Windkraftanlangen gefolgt. Gekommen waren, im Gegensatz zu den Argenbühler Gemeinderäten, Vertreter aus “Natürlich für’s Allgäu e.V.” Beuren, Argenbühler Runder Tisch (Art e. V.), Entwicklung Lebensraum Kißlegg e.V. (ELK) sowie die BI Windkraftanlagen Kißlegg Ost-1, des Kirchengemeinderat und externe Gemeinderäte. Ziel der Veranstaltung war es, kritische Argumente gegen die Windkraft aufzuzeigen, die bislang zu wenig oder gar nicht erwähnt worden waren. Hier der Bericht der Bürgerinitiative Pro Natur Argenbühl:
Berthold Büchele, gebürtiger Ratzenrieder und renommierter Heimatpfleger, begrüßte und führte durch den Abend. Zum Einstieg wurde ein wunderbarer Film über die Schönheit des Suchbereichs präsentiert, welchen die Familie Kuder erstellt hat. In allen vier Jahreszeiten wurde gezeigt, welches Juwel diese Landschaft mit Moor- und Feuchtgebieten in der Westallgäuer Wald- und Wiesenlandschaft darstellt. Zu jedem Abschnitt wurden dann die geplanten WKA in die Präsentation eingefügt. Imposant der Fil, sowie die WKA, welche nachhaltig den landschaftsästhetischen Wert ihrer Umgebung massiv negativ beeinflussen würden.
Berthold Büchele wies zu Beginn auf verschiedene Behauptungen und deren möglichen Widersprüche oder Probleme hin.
1. Behauptung: Es gebe keine Naturschutzprobleme im Waldgebiet Ratzenried/Siggen.
Die Aussage, dass keine Schutzgebiete im Waldgebiet bekannt seien, wurde auf dem Bürgerinformationsabend widerlegt. Tatsächlich existieren rund 40 Schutzgebiete, darunter FFH-Gebiete, Biotope, Moore, Naturdenkmäler und Fließgewässer. Insbesondere der Neuweiher bei Siggen wurde als ökologisch bedeutsam hervorgehoben, dessen Funktionen bisher nicht vollständig erforscht und in die Planung einbezogen wurden. Kritisiert wurde, dass bisherige Untersuchungen sich hauptsächlich auf Vogeldaten stützten und dass eine umfassende Kartierung fehlt. Die Notwendigkeit einer detaillierten Datenerfassung wurde betont und es wurde darauf hingewiesen, dass ein Gutachten des Investors die fehlende objektive Datenerfassung nicht ersetzen könne.
2. Behauptung: Die Windhöffigkeit am Standort sei gut.
Berthold Büchele äußerte Zweifel an der Validität des Windatlasses Baden-Württemberg; es gebe Indizien, dass die genannten Werte zu hoch angesetzt seien. Für ein zu hohes Ansetzen spreche der Vergleich von Messungen in der Schweiz an der Grenze zu Baden-Württemberg. Damit wurde in Frage gestellt, ob die Windhöffigkeit am Standort tatsächlich so vorteilhaft sei, wie behauptet.
3. Behauptung: Windenergie sei ein Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes.
Ebenso wurden die ökologischen Auswirkungen und CO2-Einsparungen durch Windkraft thematisiert. Kritikpunkte umfassten den Abbau von seltenen Erden für den Bau von Windkraftanlagen, den CO2-Ausstoß bei der Herstellung von Beton, den Transportaufwand für Rotorblätter sowie die Abholzung von Wäldern, die bisher als CO2-Speicher fungierten.
4. Behauptung: Windkraftanlagen seien nicht gesundheitsschädlich.
Dass Windkraftanlagen durchaus gesundheitlichen Risiken darstellen, ist weitläufig bekannt. Gesundheitliche Bedenken wurden aufgrund von Lärm, Infraschall, Schattenwurf, Druckimpulsen und Bodenvibrationen geäußert. Zudem wies er auf das finanzielle Risiko für Grundstückseigentümer hin, insbesondere nach Ablauf der ersten 20 Jahre, wenn die Einspeisevergütung endet.
5. Behauptung: Windkraftanlagen rentieren sich.
Büchele beleuchtete auch die Rentabilität von Windkraftanlagen in Bezug auf staatliche Subventionen und die Einflussnahme großer internationaler Konzerne. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Wirtschaftlichkeit nur durch staatliche Subventionen und politische Maßnahmen gewährleistet sei. Das finanzielle Risiko für Grundstückseigentümer nach Ablauf der Subventionen wurde als potenzielle „Zeitbombe” beschrieben.
6. Behauptung: Die Windkraftanlagen seien für die Stromgewinnung absolut erforderlich.
Durchaus zu hinterfragen sei auch die Notwendigkeit von Windkraftanlagen für die Stromgewinnung. Unzuverlässige Stromerzeugung, Stillstand bei verschiedenen Wetterbedingungen und Überkapazitäten in der Energieerzeugung wurden als Punkte gegen die absolute Erforderlichkeit von Windkraftanlagen angeführt.
7. Behauptung: Die Windräder seien für das Landschaftsbild nicht störend.
Ob man sich an die gewöhnen könne, stelle Büchele im Kontext des Tourismus und des Landschaftsbilds sehr in Frage. Negative Auswirkungen auf den Tourismus und gerichtliche Urteile, die Windkraftanlagen als “verunstaltend” bezeichneten, wurden als Gegenargumente genannt. Es wurde betont, dass die Landschaft ihre Attraktivität verlieren würde und sich nicht alle Menschen an die Anlagen gewöhnen könnten.
Armin Kohler vom Verein „Entwicklung Lebensraum Kißlegg e.V.” (ELK) skizzierte die regionalen Herausforderungen bei der Planung von Windkraftanlagen (WKA). Er erwähnte die allgäuerische Denkweise, „do ka ma eh nix mache”, und erläuterte die Schwierigkeiten des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben (RVBO) bei der Suche nach geeigneten Standorten, insbesondere im Kontext von Natur- und Artenschutz
Kohler beleuchtete verschiedene Kriterien, nach denen der RVBO Suchräume ausweist, mit Schwerpunkt auf Natur-, Artenschutz und Schutzgütern. Dabei bezog er sich auf den Landesentwicklungsplan 2002 (LEP) und den Regionalplan 2023 (RegPl).
Im LEP wird unsere Region als Gebiet mit einer überdurchschnittlichen Dichte schutzwürdiger Biotope oder überdurchschnittlichem Vorkommen landesweit gefährdeter Arten dargestellt. Im Bereich 5.1. Freiraumverbund und Landschaftsentwicklung des LEP wird in den Zielen der Schutz der ökologischen Ressourcen mit einem wirksamen großräumigen Freiraumverbund und der Zweck der Erholung usw. konkretisiert. Es soll die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes nicht nur erhalten, sondern auch verbessert werden, sowie sollen unzerschnittene Lebensräume erhalten und vernetzt werden
Der Referent verdeutlichte, dass eine Änderung dieser Ziele ein aufwendiges Zielabweichungsverfahren nach sich zieht. Er zeigte in einer Zusammenstellung die über 40 Schutzgebiete in diesem Bereich, die durch Gesetze und Verordnungen geschützt und durch Umsetzungsstrategien gestärkt werden. Kohler hob die komplexen Ökosystemleistungen des Waldes hervor, die weit über die CO2-Betrachtung hinausgehen.
Anhand von Fotos verdeutlichte Kohler die Gefahren für das Ökosystem durch Zuwegungen, die WKA-Betriebsflächen und Störungen bei der WKA-Installation sowie im Betrieb bei Wartungen und Reparaturen. Er erläuterte die artenschutzrechtliche Bedeutung von Vögeln und Fledermäusen. Satellitentemperaturprofile verdeutlichten die Auswirkungen von Zuwegungen und Installationsflächen auf das Waldklima.
Kohler schloss seinen informativen Vortrag mit Handlungsempfehlungen und beantwortete Fragen der Zuhörer, die den Abend mit dem allgäuerischen Fazit „lond it luck“ abschlossen.
Kein Wind – keine Windkraft: Kritik an den Grundlagen und Planung sowie Einblicke in finanziellen Hintergründen. Im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2023 plant der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, 1,8 % der Landfläche für Windkraftanlagen (WKA) zu nutzen. Peter Herrmann äußerte bei einem Vortrag Bedenken und Kritik zu den Planungen. Die Basis für die Standortauswahl bildet der Windatlas, der 2011 erschien und 2019 überarbeitet wurde. Dabei stellte sich heraus, dass die Ausweisung von Vorrangflächen für WKA durch neue Berechnungsmodelle nahezu verdoppelt wurde. Die Landesregierung legte Flächen mit einer Windleistungsdichte von 215 W/m² als geeignet fest, wogegen Fachgutachten Bedenken äußerten und Rat zu Rechtsmitteln gaben.
Finanziell sollen die Investitionskosten für WKA unter 15 Millionen Euro liegen. Die Vergütung für erzeugten Windstrom beträgt 7,8 Cent pro kWh. Peter Herrmann betont, dass Bürgerbeteiligung über das EEG 2023 möglich ist, aber er hinterfragt die tatsächlichen Einflussmöglichkeiten. Zudem weist er auf die möglichen negativen Effekte für Immobilien im Umkreis von WKA hin.
Die Bundesnetzagentur fördert Notfallmaßnahmen für den Netzausbau mit 4,6 Milliarden Euro, was von Kritikern als Belastung für Steuergelder betrachtet wird. Zudem wird auf falsche Angaben in Bezug auf die Windverhältnisse hingewiesen.
Peter Herrmann ruft dazu auf, von der Möglichkeit des Einspruchs gegen die Planung Gebrauch zu machen und betonte: „Kein Wind, keine Windkraft!“ Die Entscheidungen über die Vorrangflächen wurden bereits getroffen, bevor diese offiziell ausgewiesen wurden, was als problematisch angesehen wird. Der Streit um die Windkraft im Allgäu dürfte also noch weiter anhalten.
Anschließend ging Silvia Kreiter auf die Behauptung ein, Windkraft habe keinen Einfluss auf die Gesundheit.
Silvia Kreiter, eine direkte Anwohnerin der geplanten Windkraftanlage, nahm auf dem Bürgerinformationsabend in Ratzenried Stellung zu der weit verbreiteten Annahme, dass Windkraftanlagen keinen Einfluss auf die Gesundheit haben. Ihr Hauptaugenmerk lag dabei auf verschiedenen Aspekten, darunter die Lärmbelastung. Frau Kreiter betonte, dass die geplanten Windräder im Dorfer Wald nur 600 bis 750 Meter von den nächsten Wohnhäusern und der Schule entfernt sind. In ihrer Ansprache wies sie darauf hin, dass die Lautstärke von Windrädern von der Entfernung abhängt und dass die in der Informationsbroschüre der Gemeinde Argenbühl festgelegten Schallgrenzwerte möglicherweise nicht ausreichen, um kurzzeitige Lärmspitzen zu erfassen, die über den festgelegten Werten liegen könnten.
Silvia Kreiter machte deutlich, dass Lärm nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv gemessen werden könne. Sie verwies auf die Tabelle in der Informationsbroschüre, die vorgibt, dass in der Nacht 45 dB und am Tag 60 dB als akzeptabel gelten. Hierbei stellte sie heraus, dass die Zunahme von Dezibel in einer exponentiellen Kurve verläuft und bereits geringe Anstiege erhebliche Auswirkungen auf die wahrgenommene Lautstärke haben können.
Ein weiteres Anliegen von Frau Kreiter war der Infraschall, der von Windkraftanlagen erzeugt wird. Sie erklärte, dass dieser Schall unterhalb von 20 Hertz liege und nicht gehört, sondern eher gefühlt werde. Zitiert wurde auch ein Experte, der darauf hinwies, dass Infraschall nicht nur auf das Gehör, sondern generell auf den menschlichen Körper wirken könne. Dies könnte zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Pulsieren auf dem Trommelfell, Druckgefühl in der Brust, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen.
Frau Kreiter rief dazu auf, die potenziellen Gesundheitsrisiken durch Luftdruckpulse und Feinstaubbelastung durch Erosion der Materialien an Windrädern sorgfältig zu untersuchen. Sie betonte, dass es notwendig sei, sowohl die Gesundheit der Menschen als auch die Umwelt zu schützen und eine ausgewogene Lösung zu finden, die die Bedürfnisse der Energiegewinnung mit den Belangen der Bevölkerung in Einklang bringt.
Am Ende der ca. zweistündigen Veranstaltung folgten 85 Interessierte dem Angebot Berthold Bücheles, dem zur Gründung geplanten Vereins „Pro Natur Argenbühl“ beizutreten. Über diesen Verein soll der Widerstand gegen die Windkraftpläne im Wald- und Naturgebiet zwischen Ratzenried und Siggen koordiniert und der Kampf für den Erhalt der Natur gegebenenfalls auch mit juristischen Mitteln geführt werden.
Bad Wurzach – „Spiralvariationen – Vom bunten Kringel zur Spiralgraphik“, so lautet der Titel der Ausstellung von Dr. Rainer Nentwich, mit der die Reihe der Ausstellungen 2024 der städtischen Galerie in der Stadtbücherei in Maria Rosengarten eröffnet wird; es ist die erste, die von dem Organisations-Duo Christine Linge und Doris Schäfer organisiert und betreut wird.
Bad Waldsee – Seit das Recherche-Netzwerk Correctiv die Geheimpläne hochrangiger AfD-Politiker, Neo-Nazis und finanzstarker Unternehmer zur Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland aufdeckte, ist etwas passiert in diesem Land. Plötzlich sehen die 70 %, die „stille“ Mehrheit in Deutschland, dass sie ihre Demokratie verteidigen müssen, wenn sie weiterhin eine freie, offene Gesellschaft haben wollen. So auch am gestrigen Freitag (26.1.) in Bad Waldsee, als sich, nach Angaben der Veranstalter, gut 1000 Menschen auf der Hochstatt zu einer Demo gegen Rechts trafen.
Horst Fallenbeck liest am Sonntagmorgen (20.1.) Zeitung. Entdeckt die Vertreibungspläne der Rechtsextremisten. Sieht die Demos in anderen Städten. „Sowas sollten wir in Bad Waldsee auch machen“, sagt er sich und bastelt einen Aufruf „Waldsee gegen Rechts“ mit Datum Freitag 19.00 Uhr. Postet ihn in Facebook. Fallenbeck hat 2000 Facebook-Freunde. Die tragen seinen Aufruf weiter und am Sonntagabend ist das schon ein Selbstläufer. „Aus dieser Nummer komm ich nicht mehr raus.“
Schnell findet sich ein Orga-Team zusammen. Christof Rauhut gehört dazu, Dirk Hasselbacher, Gabriele Fiesel, Rita Bamberger, Lisa Geiger, Ulrich und Lilli Bamann, Elke Müller, Gabriel Hofmann, Brigitte Kaiser. Sie schaffen es, Genehmigungen und Technik und hochkarätige Redner auf die Hochstatt zu bringen.
Egal, von welchem Spektrum die Redner kommen, was alle eint, ist der Schock über den Plan, Millionen von Menschen aus Deutschland zu vertreiben. Elena Parwan, erste Rednerin und Moderatorin der Demo, war sichtlich beeindruckt über die Menschenmenge, die sich auf der Hochstatt versammelt hatte und viele Protestplakate in die Höhe hielt. „Ich stehe hier für eine Gesellschaft, in der Menschen keine Angst haben müssen“, rief sie der Menge zu.
OB Matthias Henne erzählte von Hass-Mails die ihn erreichten mit einer Wortwahl, die wir hier in der Bildschirmzeitung nicht wiederholen. Und das sei für diese Leute schon so normal, dass sie unter ihre Beleidigungen den vollen Namen und Anschrift drunter setzen. „Es geht um nichts weniger als um den Erhalt unserer Demokratie. Gegen den braunen Sumpf, der sich in unserem Land wieder ausbreiten will.“
Pfarrer Wolfgang Bertl sprach auch vom Ton, der rauer geworden sei in unserer Gesellschaft und er beklagte den Riss, der quer durch Familien, Freundeskreise und Vereine gehe. Institutionen wie Parteien, Verbände, Gewerkschaften werden unter Generalverdacht gestellt und lächerlich gemacht. „Emotional sind wir wieder im Mittelalter gelandet. Weil die Umstände schwieriger sind, werden Sündenböcke gesucht. Waren es früher die Juden und Hexen, sind es heute ,die Ausländer‘.“ Und manchen mache es Freude, Sündenböcke zu suchen und zu jagen.
Elke Müller, Kreistagsabgeordnete und Chefin des gleichnamigen Omnibusunternehmens brach auch eine Lanze für ihre Mitarbeiter mit Migrationshintergrund. „Einer meiner Busfahrer stammt aus Eritrea. Er fährt immer die gleiche Frühschicht. Absolut zuverlässig. Ein Vater wollte sein Kind nicht einem Busfahrer mit Migrationshintergrund anvertrauen und machte seinem Ärger mit harschen Worten Luft. Der Fahrer kümmerte sich um diesen Jungen immer ganz besonders. Achtete darauf, dass er sicher mitkam, seinen Anschlussbus erreichte. Heute will der Vater seinen Jungen keinem anderen Fahrer mehr anvertrauen und hat sich für seine Vorurteile entschuldigt.“
Raimund Haser, MdL, hielt ebenfalls eine sehr persönliche Rede. Seines Vaters Familie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem ehemaligen Jugoslawien vertrieben. Sie verloren alles Hab und Gut und wurden dort völlig rechtlos gestellt. Das passiere heute wieder in vielen anderen Gebieten. Aber dass er solche Pläne mal in Deutschland kritisieren müsse, hätte er nicht gedacht. Und dann nimmt er mit vier Sätzen das komplette Programm der AfD auseinander. „Wer bei dieser Bedrohungslage für einen Austritt aus der Nato ist, wer angesichts der schwierigen Lage für die Landwirtschaft und energieintensiver Industrien für die Streichung sämtlicher Subventionen ist, wer bei unserem Fachkräftemangel eine völkisch geprägte, ausländerfeindliche Politik macht und wer angesichts des durch die EU gewachsenen Wohlstandes für das Ende der EU plädiert, den muss man nicht verbieten, der verbietet sich selbst.“
Ulrich und Lilli Bamann vom Menschenrechtsverein GLOBAL, seit vielen Jahren in der Betreuung und Unterstützung geflüchteter Menschen engagiert, riefen der Menge zu „Sie kommen nicht wegen der Zahnbehandlung, sie wollen einfach leben.“
Rita Bamberger wünschte den vielen jungen Leuten, die auf der Hochstatt waren, einen Geschichtslehrer, wie sie einen hatte, der sie über Hintergründe und Wahrheiten aufklärte.
Mark Overhage, Schulleiter des hiesigen Gymnasiums, rief seine Schüler auf, sich in der Gemeinde zu engagieren. Sie hätten doch mit 16 Jahren das Wahlrecht und könnten sich in die Gesellschaft einbringen.
Alle Redner erhielten lautstarke Zustimmung und viel Beifall von den Anwesenden. Vielleicht geht jetzt die Hoffnung, „runter vom Sofa“, endlich auf.
Text und Fotos: Erwin Linder
Matthias Henne.
Elena Parwan.
Raimund Haser.
Elke Müller.
Lilli und Ulrich Bamann.
Rita Bamberger.
Mark Overhage.
Wolfgang Bertl.
Überlingen – Bei einer Kontrolle am Samstag gegen 03.05 Uhr eines E-Scooterfahrers in der Nußdorfer Straße stellten die Beamten des Polizeireviers Überlingen ein Versicherungskennzeichen aus dem Jahr 2022 fest.
Bad Waldsee – Am Donnerstag, 25. Januar, führte das Energiebündnis Bad Wurzach/Bad Waldsee e.V. sein vierteljährliches Treffen der PV-Scouts durch.
Leutkirch – Öffentliche Einladung zur Sitzung des Gemeinderates der Großen Kreisstadt Leutkirch am Montag, 5. Februar, um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Verwaltungsgebäudes Gänsbühl. Nachstehend die Tagesordnung:
Wangen – Am Sonntag, 4. Februar, ist die Württembergische Landesbühne mit „Corpus Delicti“ bei der Wangener Theaterreihe zu Gast. Das Ensemble bringt die literarische Vorlage von Juli Zeh auf die Bühne. Das Stück zeichnet das Schreckensszenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert, in der Gesundheit zur höchsten Bürgerpflicht geworden ist. Beginn ist um 17.00 Uhr im Festsaal der Waldorfschule.
Ravensburg – Das Team rund um Prof. Dr. Andreas Straub, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin, hat einen neuen Oberarzt: Tim Meißler. Der 47-Jährige folgt seiner Frau Stephanie Meißler nach, die bereits seit April in der Anästhesie am St. Elisabethen-Klinikum (EK) tätig ist und seit September ebenfalls zum Team der Oberärztinnen und -ärzte von Prof. Dr. Andreas Straub gehört.
Bad Wurzach – In Gemeinschaft die Bibel erleben beim Wandern, Kochen, Essen und Trinken. Die oberitalienische Gegend um den Comer See ist ein abwechslungsreiches und landschaftlich wunderschönes Wandergebiet. Sie ist geprägt von einer Mischung aus alpiner Landschaft, mediterraner Pflanzenwelt und den sonnenverwöhnten Ufern des Sees.
Bad Waldsee – Auch im zweiten Jahr seiner Tätigkeit als unabhängige Ombudsperson beim Medizinischen Dienst Baden-Württemberg hat sich Peter Niedergesäss aus Bad Waldsee mit viel Freude und Engagement insbesondere Beschwerden von Versicherten angenommen. Einen Einblick in die Vielfältigkeit der Arbeit der Ombudsperson und die Erkenntnisse aus den eingegangenen Beschwerden gibt der nun erschienene Jahresbericht.
Allgäu-Oberschwaben – Grüne Hügel und blaue Seen, lebendige Städtchen und herzliche Menschen, Genussmomente in Gasthäusern und Hofläden, artenreiche Natur und prachtvolle Barockkunst. Die Region Oberschwaben-Allgäu macht es einem wirklich leicht, sich in sie zu verlieben. Schon wer im neuen, reich bebilderten Magazin „Weitblicke“ blättert, kann sich ihrem Zauber kaum entziehen. Und mancher Anlass lockt 2024 zusätzlich in die Region – von der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu über das Jubiläum „300 Jahre Basilika Weingarten“ bis zu einer neuen Dauerausstellung zu jüdischem Leben in Laupheim, gestaltet vom Stuttgarter „Haus der Geschichte“. Aber lesen Sie selbst…
Kreis Ravensburg – “Geiler Arsch, Süße!” – das ist weder witzig noch ein Kompliment. Das ist “Catcalling”. Anzügliche Sprüche, Gesten oder Nachpfeifen gegenüber Frauen in der Öffentlichkeit sind kein Flirt, es ist Belästigung. Daher steht der Aufruf “Stop Catcalling” in diesem Jahr im Mittelpunkt der jährlichen One Billion Rising Kampagne in Ravensburg. Dazu wird es Straßenplakatierung sowie ein Rahmenprogramm mit Ausstellung und Workshops geben und am 14. Februar eine Tanzdemo auf dem Marienplatz.
Wangen-Ravensburg – Zitrone, Kirsche, Pfirsich, Waldmeister oder Cola: Zwischen diesen Geschmacksrichtungen können frisch operierte Patientinnen und Patienten im Aufwachraum des Westallgäu-Klinikums wählen.
Landkreis Ravensburg – Nach einem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2017 konnte sich der OEW-Kultursommer im Landkreis Ravensburg in den letzten Jahren als besondere Veranstaltungsreihe in der Region etablieren. Auch dieses Jahr präsentiert der Landkreis wieder etliche kulturelle Höhepunkte.
Bad Waldsee – Kurz vor dem Jahreswechsel waren beim in Kißlegg drei TriathletInnen der TG Bad Waldsee am Start und zeigten nochmals was sie drauf haben.
Kißlegg – Nachdem eine am 13.11.23 durchgeführte Geschwindigkeitsmessung bei Regen auf der A 96 bereits zu einem ernüchternden Ergebnis geführt hatte, führten Beamte der Verkehrsdienst-Außenstelle Kißlegg am Donnerstagvormittag (25.1.) bei ähnlichen Witterungsverhältnissen abermals eine entsprechende Überwachung durch.
Bad Wurzach – Der Gemeinderat der Stadt Bad Wurzach hat in seiner Sitzung am 27. November 2023 die Durchführung von zwei Kastrationsaktionen im Jahr 2024 beschlossen. Hierfür werden pro Aktion 1.500 Euro zur Verfügung gestellt.
Arnach – Zuletzt konnte Frau Andrea Braun, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins des Bildungshauses Arnach, den dortigen Kindergartenkindern Kinderbücher im Wert von 275,00 Euro übergeben. „Wir freuen uns sehr über diese großzügige Spende“, begrüßt Kindergartenleiterin Peggy Cariot die gelungene Überraschung. „Unsere Bücher werden nämlich geliebt und sehr intensiv gelesen!“
Bad Waldsee – Am Zunftball, der 3. Februar, in der Stadthalle stattfinden wird, gelten nachstehende Regelungen zum Jugendschutz.
Bad Waldsee – Hinsichtlich einer möglichen Ursache der Alarmauslösung am 25. Januar an einer Schule im Schulzentrum am Döchtbühl haben die Ermittlungen des Polizeipostens Bad Waldsee zwischenzeitlich ergeben, dass eine manuelle Auslösung des Alarms ausgeschlossen werden kann.
Bad Waldsee- Seit 2014 legt die „Initiative B30“ jährlich eine Auswertung der Verkehrsstaus auf der Bundesstraße 30 vor. Das Ergebnis der Auswertung von rund 54.000 Verkehrsmeldungen im Jahr 2023 liegt nun vor. Demnach wurden im Jahr 2023 auf der B 30 von Ulm bis Friedrichshafen 7.662 Verkehrsstaus gezählt.
Bad Waldsee – Auch im Jahr 2024 befragt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg die Bevölkerung im Rahmen des Mikrozensus. Die Befragung ist am 8. Januar 2024 gestartet.
Bad Wurzach – Liebe Kameradinnen und Kameraden, die DLRG-Ortsgruppe Bad Wurzach hält am
Freitag, 23. Februar, um 19.00 Uhr im „Pelikanstüble“, im Haus der Hilfsdienste (Adresse: Oberriedstraße 10, 88410 Bad Wurzach) ihre Jahreshauptversammlung für 2024 ab. Hierzu sind alle Mitglieder recht herzlich eingeladen. Nachstehend die Tagesordnung.
Bad Waldsee – Jeden ersten Donnerstag im Monat lädt die Kuratorin für Sonderausstellungen des Erwin-Hymer-Museums zu einem exklusiven Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung. Damit bietet das Museum allen Interessierten die seltene Gelegenheit, die Ausstellung „Mobile Kinderwelten – Was Kinder schon immer bewegt hat“ aus Sicht der Ausstellungsmacherinnen zu sehen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und Fragen rund um ihre Entstehung zu stellen.
Aichstetten – Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen eines Betäubungsmitteldelikts durchsuchten Beamte des Polizeireviers Leutkirch am Donnerstagmorgen in Aichstetten nach richterlicher Anordnung bei einem 23-jährigen Mann.
Bad Waldsee – Zwei Leichtverletzte und einen Gesamtsachschaden von rund 8.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall am Donnerstagmorgen in der Wurzacher Straße.