Fans von Ariana Grande warten seit Monaten auf die Filmadaption des Musicals „Wicked – Die Hexen von Oz“ von Winnie Holzman mit Musik und Liedern von Stephen Schwartz. Ob der Popstar das Zeug zum Filmstar hat wird sich nun zeigen. Am 12. Dezember startet der erste von zwei “Wicked” Filmen in den deutschen Kinos.
Die Geschichte von „Wicked“ ist inspiriert vom legendären Roman-Klassiker „Der Zauberer von Oz“ aus dem Jahr 1900 und dessen 39 Jahre später veröffentlichter Kult-Verfilmung. Im Mittelpunkt der Handlung steht Elphaba (Cynthia Erivo), die später als Böse Hexe des Westens bekannt wird. In ihren jungen Jahren, lange vor der Ankunft des Mädchens Dorothy in Oz, aber besucht die wegen ihrer grünen Hautfarbe häufig schikanierte Elphaba eine Hexenschule, wo sie sich mit der gleichaltrigen Glinda (Ariana Grande) anfreundet. Doch ihre unterschiedlichen Sichtweisen und eine folgenschwere Entscheidung wird eines Tages einen Keil zwischen die beiden Frauen treiben und ihre Leben für immer verändern.
Bereits früh nach Veröffentlichung des Romans “Wicked – Die Hexen von Oz” 1995 von Gregory Maguire hatte Universal Pictures die Adaptionsrechte mit der Idee für einen Live-Action-Film erworben. Musical-Komponist Stephen Schwartz erfuhr davon, als er nach Lektüre des Romans Maguire um die Rechte für eine Musicaladaption anfragte. Mit einem persönlichen Appell überzeugte Schwartz Marc Platt, Produzent für Universal, von einem Musical anstelle eines Films, der zusammen mit David Stone Produzent des Musicals wurde. Schwartz ließ die Fernsehautorin das Drehbuch schreiben, die ebenfalls einmal für die Rechte angefragt hatte, aber wegen Universal wieder Abstand von der Idee genommen hatte. In der immens erfolgreichen Broadway-Produktion wurden Elphaba und Glinda von Idina Menzel und Kristin Chenoweth gespielt. Bei vielen Fans inzwischen ein Klassiker des modernen Musicals, ließ die Verfilmung nicht lange auf sich warten. Während der vorbereitenden Produktion der Verfilmung wurde jedoch beschlossen, den Film in zwei Teile aufzuteilen. Regisseur Jon Chu erklärte, es sei unmöglich gewesen, die Handlung in einen Film unterzubringen, ohne ihr dabei durch das Streichen von Liedern oder Figuren zu schaden. Im Gegenzug ermögliche diese Entscheidung mit Ergänzungen der Geschichte mehr Tiefe zu geben. Die Aufteilung entspricht den zwei Akten des Musicals, sodass der erste Film mit dem Finallied des ersten Aktes „Defying Gravity“ endet. Schwartz kommentierte, dieses Lied sei spezifisch dafür geschrieben, danach den Vorhang zu schließen, und es sei zu schwierig gewesen, dem ohne Pause etwas folgen zu lassen, das zwangsweise kontraproduktiv gewesen wäre. Schwartz schrieb für die Filme zusätzliche neue Lieder, von denen er sagt, sie seien durch die Geschichte gefordert. Chu führte den Film Hook an als Inspiration für seinen Wunsch, möglichst wenig CGI und digitale Effekte, sondern groß angelegte Sets einzusetzen. So sind alle Schauplätze, wie die Smaragdstadt und Manschkinland, für den Film gebaut worden, sowie ein Tulpenfeld gepflanzt, die gelbe Steinstraße gepflastert und ein tatsächlicher Zug, der Figuren im Film zwischen den Spielorten transportiert, am Set eingerichtet worden.
Neben Cynthia Erivo glänzt vor allem Pop-Star Ariana Grande mit einer fulminanten Performance, nicht nur wenn sie singt. Insgesamt ist dieser erste Teil durchweg sehens- und hörenswert und wird in Hollywood bereits als sicherer Kandidat für zahlreiche Oscar-Nominierungen gehandelt.
Autor: Christian Oita