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Natalie Portman (rechts) und Julianne Moore spielen die Hauptrollen in „May December“, einer Geschichte voller Romantik und Kontroversen.

Das Psychodrama „May December“ von Regisseur Todd Haynes ist bereits die sechste Zusammenarbeit zwischen Haynes und Oscarpreisträgerin Julianne Moore. Weltpremiere feierte das gefeierte Ensemble-Drama bei den letztjährigen Cannes Filmfestspielen, zudem war es dieses Jahr für den Drehbuch-Oscar nominiert. Am 30. Mai startet der Film in den deutschen Kinos.

Die bekannte Schauspielerin Elizabeth Berry (Natalie Portman) reist nach Savannah in Georgia. Dort lebt Gracie Atherton-Yoo, die von Elizabeth in einem neuen Independent-Film dargestellt werden soll. Gracie hatte vor 23 Jahren eine Beziehung mit Joe begonnen, der damals erst 13 Jahre alt war, woraufhin sie ins Gefängnis kam und einen Skandal auslöste. Elizabeth kommt gerade zu einem Grillen der Familie, wo sie auch die Kinder von Gracie kennen lernt: Mary und Charly stehen kurz vor ihrem High-School-Abschluss und leben noch zu Hause. Zunächst fällt es der Familie schwer sich mit Elizabeth zu arrangieren, da sie wie ein Fremdkörper wirkt.

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In der Folge trifft sich Elizabeth mit mehreren Personen aus Gracies Leben: Zunächst mit ihrem ersten Mann Tom, der von seiner Highschoolliebe erzählt und insgesamt abgeklärt wirkt. Er erweckt den Eindruck als hätte er sich mit der Situation abgefunden. Gracie ist von diesem Besuch nicht angetan und hat den Eindruck ausgeforscht zu werden. Der örtliche Polizist berichtet von Gracies Festnahme und dass sie nach seinen Worten bis heute nicht verstanden hat, dass es sich bei ihrer Tat um ein Verbrechen handelt. Außerdem gibt er durch die Blume zu, dass sich die Stadt bemüht, Gracie beschäftigt zu halten und ihr Aufmerksamkeit zu schenken. In dem Moment gesellt sich Georgie zu ihnen, der im Restaurant mit seiner Band auftritt. Er ist der erste Sohn von Gracie und war in derselben Klasse wie Joe. Er macht einen eingeschüchterten Eindruck, streitet Elizabeth gegenüber aber ab ein Trauma erlitten zu haben.

Elizabeth sucht bald die Tierhandlung auf, in der sich Gracie und Joe nahe gekommen waren und in der sie verhaftet wurde. Der Besitzer führt Elizabeth herum und lässt sie im Lager alleine, wo sie sich körperlich die Sexszene vorstellt. Zurück im Haus von Gracie backt sie mit ihr zusammen Kuchen und geht mit ihr ins Bad. Dort wird sie von Gracie nach ihrem Vorbild geschminkt und die beiden Frauen schauen nebeneinander in den Spiegel. Am nächsten Tag holt Joe die ältere Schwester Honor vom Flughafen ab, die sich deutlich von Gracie distanziert. Im Laufe des Tages raucht Joe mit seinem Sohn Charlie einen Joint, woraufhin er erst beschwingt und dann weinerlich über sein Leben wird. Gracie unterbricht die Situation, bevor er mehr erzählen kann.

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„May December“ ist viel zu offen und komplex, als dass er am Ende einfach den einen Twist liefern würde, der alles erklärt – stattdessen lässt Todd Haynes die vielen angeschnittenen Beziehungen einfach für sich stehen. Außerdem hat der Regisseur offensichtlich einen unglaublichen Spaß dabei, seinen zwei Stars dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig zu Bestleistungen anspornen – zwei Oscarpreisträgerinnen im subtilen Psycho-Duell auf dem absoluten Höhepunkt ihres Schaffens, die sich im selben Moment aber auch nicht zu schade sind, sich ganz uneitel selbst ein Stück weit durch den Kakao zu ziehen. Vor allem Julian Moore und Charles Melton machen das Psychogramm sehenswert.

Autor: Christian Oita

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