Skip to main content

Nachdem Todd Phillips mit „Joker“ eine preisgekrönte Charakterstudie über den Batman-Bösewicht auf die Leinwand brachte, folgt nun mit „Joker: Folie à Deux“ die heiß ersehnte Fortsetzung. Neben Joaquin Phoenix ist diesmal auch Superstar Lady Gaga als Harley Quinn mit von der Partie. Am 3. Oktober startet das düstere Musical in den deutschen Kinos.  

Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) wurde aufgrund seiner blutrünstigen Racheexzesse zum Ende des ersten Teils „Joker“ in die Arkham-Psychiatrie eingewiesen. In jener berühmt-berüchtigten Einrichtung lernt der gescheiterte Comedian die Psychiaterin Dr. Harleen Quinzel (Lady Gaga) kennen, welche auf ungesunde Weise von ihrem Patienten besessen ist und durch seinen Einfluss schließlich sogar zu seiner Partnerin Harley Quinn wird. Doch die Beziehung ist aufgrund der labilen mentalen Verfassung der beiden höchst toxisch. Und der Joker hat auch in der Psychiatrie noch nicht mit seinen bösartigen Plänen abgeschlossen.

ANZEIGE

Während der erste Film „Joker“ auf dem Alan-Moore-Comic „The Killing Joke“ basierte, welcher zeigt, wie der gescheiterte Komiker Arthur Fleck Stück für Stück in den Wahnsinn getrieben wird, stützt sich „Joker 2“ eher etwas wage auf die Handlung des Comics „Mad Love“, in dem der Joker erstmalig auf Harley Quinn trifft. Die von Todd Phillips inszenierte Version von Joker spielt laut Macher in einer anderen Welt als die anderen Geschichten des offiziellen Batman-Universums und wird in DC Elseworlds eingeordnet. Ein Wiedersehen gibt es mit Hauptdarsteller Joaquin Phoenix, welcher für seine Verkörperung des Jokers im ersten Teil bereits mit einem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. An seiner Seite ist die Sängerin und Schauspielerin Stefani Germanotta („A Star is born“), besser bekannt als Lady Gaga, zu sehen. 

Perfektes Casting: mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga gelang eine Traumbesetzung.

Das Sequel von Regisseur Todd Phillips wird aufgrund der tänzerischen Elemente des ersten Teils sowie der Besetzung der Harley Quinn mit Lady Gaga als Musical eingestuft. Der Titel des Film „Folie à deux“ bedeutet übersetzt so viel wie „Wahnsinn zu zweit“ und ist Ausdruck für eine psychotische Störung, bei der sich nahestehende Personen gemeinsame, wahnhafte Vorstellungen entwickeln.

ANZEIGE

Durch dem Gewinn des Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig sowie elf Oscar-Nominierungen, darunter zwei Siege für  Hauptdarsteller Musik war die Fortsetzung des ersten Films nahezu unumgänglich. Handelte es sich doch hier um superdüsteres Charakter-Drama, welches sich größtenteils um den mentalen Zustand seines schizophrenen Protagonisten drehte und dazu mit 55 Millionen Dollar auch noch erstaunlich günstig war. Kein Wunder also, dass Joaquin Phoenix und Regisseur Todd Phillips für die Fortsetzung einen Freifahrtschein im Wert von kolportierten 200 Millionen Dollar erhalten haben.

Vermutlich hätte Warner Brothers ohne diesen Sensationserfolg im Rücken den Filmemachern auch nicht einen derart prätentiösen Titel wie „Folie À Deux“ abgesegnet. Auch bei der Entscheidung, aus der Fortsetzung zumindest teilweise ein Jukebox-Musical mit 80 Jahre alten Songs zu machen, dürften sich einige Studioverantwortliche die Haare gerauft haben.  Aber die Kopfschmerzen des Studios waren mit dem Titel und der Genre-Wahl des Regisseurs Phillips noch längst nicht zu Ende. Denn „Joker 2“ macht mit der Einführung von Lady Gaga als Harley Quinn ein musikalisches Versprechen, das er nicht gewillt ist einzulösen. „Folie À Deux“ ist stattdessen ein deprimierender und gnadenloser Abgesang auf alles, was die Figur Joker über Jahrzehnte hinweg bei Fans so beliebt machte. Das ist in dieser Konsequenz bewundernswert, wenn auch leider nicht immer sonderlich unterhaltsam. Unterm Strich bleibt dieses bedeutungs-schwangere, unnötig lange Sequel hinter den Erwartungen und dem überzeugenden ersten Teil zurück.

ANZEIGE

Autor: Christian Oita



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX Januar/Februar 2025

Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Jahr 2024 ist Geschichte. Es war anstrengend, wie ich finde. Also freuen wir uns auf das neue Jahr 2025 und hoffen auf Leichterung. Und bevor ich jetzt gleich wieder gegen meinen Skeptizismus ankämpfe, will ich mich bedanken:
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Jahresillustration 2025

Zum schmunzeln und nachdenken. Von unserem Illustrator Michael Weißhaupt.
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Ahnungslos

Die Aufgabe lautete: mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) eine autokratische Person zu kreieren, die sich um den Job des Bundeskanzlers bewirbt. Sechs ExpertInnen fanden sich im Auftrag des SWR dafür in einem Studio in Hamburg zusammen, um dieses Experiment vor laufender Kamera zu wagen. Florian Vögtle ist einer davon. Der Multimedia-Unternehmer aus Aulendorf ist als Social-Media-Experte gefragt und dafür verantwortlich, dass der virtuelle Bundeskanzlerkandidat über die diversen Internet-Ka…
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Auf dem Weg „zur Hölle“

Weingarten – „Die Digitalisierung überrennt Gesellschaft, Unternehmen und jeden Einzelnen von uns mit unvorstellbarer Dynamik und Wucht. Während manche Auswirkungen in unserem Alltag sichtbar und spürbar sind, bleibt vieles andere vage und im Verborgenen“, erklärt Prof. Bela Mutschler in seinem Blog und benutzt das Bild eines Eisbergs, um die Situation zu beschreiben. „Gesellschaft, Unternehmen und Individuen sehen vor allem das, was über der Wasseroberfläche zu erkennen ist“, und damit …
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

„Wir wollen keine Verbotskultur“

Allgäu / Oberschwaben – Nicht alle sehen das geplante Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben als Chance für Mensch, Tier, Natur und Umwelt. Eine Allianz von Forstbesitzern und Landeigentümern formierte sich während des breit angelegten Prüfprozesses gegen das Projekt. 
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Irregeleitet

Ravensburg – Der Sturm um das Glashaus hat sich noch nicht gelegt, sollte die Hoffnung bestanden haben. Die Diskussion um die Rechtsdrift der Schwäbischen Zeitung hält an. Nachdem die KollegInnen von der Süddeutschen über die taz bis zur ZEIT und FAZ der Chefredaktion in Ravensburg ein schlechtes Zeugnis für gefällige Interviews mit AfD-Mann Krah und dem Rechtsaußen Maaßen ausstellten und fleißig in der miesen Stimmung im Glashaus rührten, rumort es in der Leserschaft weiter. Der folgende Off…
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Glänzende Aussichten

Biberach – Die „Oma & Opas for Future Biberach“ veranstalten im Januar die Karikaturenausstellung „Glänzende Aussichten“. 
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

„Kein Platz für Gewalt gegen Frauen“

Aulendorf – Im Landkreis Ravensburg werden demnächst 13 rote Bänke als sichtbare Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu finden sein – den Anfang machte Aulendorf, wo darüber öffentlich informiert wurde.
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Kunst kennt keine Grenzen

Mochenwangen / Baienfurt – Der Mann ist vielbeschäftigt – immer noch. Egon Woblick ist Fotograf, der gleich zwei Ausstellungen – im Januar in Mochenwangen und im Februar in Baienfurt – bestreitet, und 90 Jahre alt ist. Woblick blickt dabei auf sein Lebenswerk zurück und tut dies in Baienfurt gemeinsam mit der Künstlerin Maria Niermann-Schubert. Eine Ausstellung ganz besonderer Art.
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

„Ich wollte, du und ich …“

Attenweiler – Am 22. Januar jährt sich der 80. Todestag von Else Lasker-Schüler, der Dichterin schönster Liebesgedichte. Als Hommage an sie vertonte der in Jerusalem geborene und in Berlin lebende Tenor und Kantor Yoëd Sorek einige ihrer Gedichte. Er trägt sie vor bei der Ausstellung „Ich wollte, du und ich …“ der Künstlerin Marlis E. Glaser. 
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Besuch im „Hotel Silber“

Stuttgart – Ein Ort der Erinnerungen, kaum bekannt, wie eine Umfrage in meinem Umfeld ergab. In der Weimarer Republik war das ehemalige „Hotel Silber“ von 1928 bis 1933 das Zentrum der Politischen Polizei; nahtlos wurde es unter den Nazis zum Zentrum der Geheimen Staatspolizei, GESTAPO, von Württemberg-Hohenzollern. In der Sonderausstellung „GESTAPO vor Gericht. Die Verfolgung von NS-Verbreche(r)n“ wird eine fast durchgehend skandalöse Phase der westdeutschen Nachkriegsjustiz exzellent reche…
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Bilder, die anstoßen

Berg in der Pfalz – Kaum war der Besuch fort, kam die Unbill. Der Künstler Hermann Weber ist Bauernjunge aus Mettenberg bei Biberach und lebt und arbeitet in Berg in der Pfalz, nahe der französischen Grenze. Es ist für den 65-Jährigen mit seinem Hund Bruno ein Rückzugsort, wo er gerne auch Gäste empfängt.
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Müller-Meier oder Müller Meier 

Wie heißen wir nach der Hochzeit? Ab Mai kann laut liberalisiertem Namensrecht auch ein aus den Familiennamen beider Ehegatten gebildeter Doppelname als Ehename bestimmt werden. 
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

„Wir wollen Alternativen aufzeigen“

Der vom Ulmer Hirnforscher Prof. Manfred Spitzer vor Jahren geprägte Begriff der „digitalen Demenz“ wird nicht von allen Medienpsychologen geteilt. Aber gerade erst sprachen sich Augsburger Pädagogen für ein Handy-Verbot in Schulen aus. Wie gehen die Schulen in der Region damit um? 
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

Sonnenenergie vom Balkon 

Biberach – Die Kosten für ein Steckersolar-Gerät sind überschaubar. Doch bei Fragen, was es beim Kauf und der Montage zu beachten gilt, sollte man sich von Experten beraten lassen. Zum Beispiel am 15. Januar um 19 Uhr in Biberach im Gemeindehaus St. Martin, Kirchplatz 3-4.
erschienen in: BLIX Januar/Februar 2025

ANZEIGEN

BLIX-NEWSLETTER

VERANSTALTUNGEN

ALLGÄU-OBERSCHWABEN

Friedrichshafen-Kluftern – Ein nicht gemeldeter Wildunfall hat nun Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den S…
Ravensburg – Bei einem Arbeitsunfall in einer Obstwiese in der Ravensburger Südstadt ist am Freitagmittag (27.12..) i…
Reute – Am 24. Dezember saß eine kleine, traute Runde zusammen im Katholischen Gemeindehaus in Reute und feierte geme…
Wangen – Am Silvesterabend Dienstag, 31. Dezember, um 21.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, tritt im Rahmen des Herbstprogram…
Baienfurt – Bei verschiedenen Festen hat es sich immer wieder so ergeben, dass das Hoftheater-Team gemeinsam mit Ihne…