Die Tage sind oft noch mild, aber die Bäume lassen ihre bunt gefärbten Blätter fallen. Sie dienen Insekten und Kleintieren als Unterschlupf und zum Bau von Überwinterungsnestern. Igel lassen sich nun besonders gut beobachten.
Sie sammeln Laub und tragen es zu einem regengeschützten Platz. Kunstvoll rollen sie sich ein und schaffen ein vor Kälte schützendes Nest. Ihre Lieblingsplätze sind Reisighaufen, die mit Plastikfolie regenfest gemacht wurden, Komposthaufen oder Verstecke wie Holzstapel, lockere Ziegelsteine, offene Gartenhütten oder Igelschlafhäuser mit Rattenklappen. Vor dem Winterschlaf fressen sich Igel Speck an. Sie sollten wenigstens 650 Gramm wiegen, um den Winter zu überstehen, weil sie 20 bis 40 Prozent Gewicht verlieren. Ab Mitte Oktober entdeckt man auch zu kleine, dünne Igel, die am Tag oder gar bei Schnee aktiv sind, solche, die husten, torkeln, unterkühlt oder verletzt sind. Ihnen muss man sofort helfen und eine Igelnotrufnummer anrufen. Insekten sterben im Oktober oder vergraben sich, so ist immer weniger Nahrung vorhanden. Mit hochwertigem Katzenfutter und Wasser hilft man Igeln beim Zunehmen nicht nur vor dem Winterschlaf. Sobald die Nächte länger als der Tag werden, die Temperatur sinkt und keine Nahrungstiere mehr unterwegs sind, beginnen Igel und typische Winterschläfer wie Haselmäuse, Gartenschläfer und Fledermäuse zu schlafen.
Das Treiben im Garten ist besonders im Herbst spannend und mit einer Wildkamera gut zu beobachten. Da laufen Igel ins Bild oder rollen sich im Revierstreit gegenseitig weg oder ein Gartenschläfer kreuzt den Weg. Tagsüber sieht man Eichhörnchen, die unermüdlich ihre Vorräte sammeln und vergraben. Auch die Wintervögel sind aktiv und an Vogelhäuschen häufiger zu finden. Im Herbst ist der Garten sehr lebendig!
Haben Sie allgemeine Fragen (keine medizinischen Notfälle!) zu Igeln im Garten, Fütterung, Überwinterung oder wollen einem Igel in Ihrem Garten eine Heimat geben, dann schreiben Sie der Autorin: hallo-gartenigel@gmx.de
Autorin: Bettina Fieber