Skip to main content
Das Gelände der Landesgartenschau erstrahlt in voller Blütenpracht.

Wangen Die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu überzeugt mit ihrem nachhaltigen Konzept. Ganz innovativ entwickelte man entlang der revitalisierten Argen Industriebrachen zu vorbildlichen Wohn- und Arbeitsquartieren. 

Nach 164 Tagen ist hier sicher nicht alles vorbei. Wer Landesgartenschauen lediglich mit endlosen Blütenmeeren assoziiert, wird sich in Wangen möglicherweise wundern. Zwar reckten vor der Eröffnung am 26. April bereits trotz Schneeregens zu wunderbaren Farbmeeren zusammengestellte Blüten ihre Köpfe in die Kälte – insgesamt wurden 70.000 Pflanzen ausgebracht – aber das ist bei weitem nicht alles. Das Industrie-Areal der 1862 in Betrieb genommenen und 1992 insolvent gewordenen Baumwollspinnerei  und -weberei ERBA wurde 2009 von der Stadt Wangen erworben, ein Jahr bevor die Allgäuer den Zuschlag für die Landesgartenschau (LGS)2024 erhielten. 

ANZEIGE

Seither wurde auf der 45 Hektar großen, dreieinhalb Kilometer langen LGS-Fläche die Argen aus ihrem Korsett befreit, die Kreissporthalle erbaut, es entstanden Wohnungen für 1500 Menschen. Insgesamt wurden 400 Wohneinheiten geschaffen, darunter auch für genossenschaftliches Wohnen, wie Oberbürgermeister Michael Lang bei einem Pressetermin eine Woche vor Eröffnung der LGS betonte, und 500 Arbeitsplätze.  Im ehemaligen Baumwolllager der ERBA entstand eine neue Veranstaltungshalle, drei große Themenspielplätze und über zehn Spielpunkte wurden gebaut. Acht Brücken wurden neu gebaut, zwei saniert. Ein 3,6 Kilometer langer Radweg wird (nach Ende der Schau) Teil des Donau-Bodenseeradwegs. Und nicht zuletzt bekommt der historische Milchpilz am Festplatz, ein Kiosk für Milchprodukte aus den fünfziger Jahren, zwei rotkäppige Brüder auf dem Gelände. Nicht zu vergessen sind die dreitausend Sträucher und Bäume, die gepflanzt wurden. Insgesamt investierten Private und die Öffentliche Hand rund 317 Million Euro, allein die Stadt Wangen rund 89 Millionen. Durch Fördermittel und Grundstücksverkäufe kamen 53 Millionen herein, bleiben 36 Mio. für den Stadtsäckel, davon rund 17 Millionen direkt für die LGS. OB Lang ist optimistisch, dass in den nächsten Jahren unter anderem durch Mieteinnahmen viel Geld zurückfließen wird. „Die Landesgartenschau war ein wunderbarer Motor für den Stadtumbau“, freut er sich. Die Stadt- und Quartiersentwicklung wird vorwiegend in Holz- und Holzhybridbauweise realisiert. Auf der LGS versucht die Landesregierung, den Besuchern den Klimaschatz- und Nachhaltigkeitsgedanken näherzubringen, der in diesen Gebäuden steckt. Weitere Infos dazu unter www.mlr-bw.de/holzbau-offensive

Das Gelände der Landesgartenschau in Wangen. Foto: Christoph Morlock

Auch verschiedene Tiny Houses, modulare Häuser und Micro-Wohnungen sind, ganz im Trend der Zeit, zu besichtigen. Ein Holz-Naturfaser-Pavillon, eine Flachskonstruktion, wurde in einem computergestützten Wickelprozess hergestellt – und zwar so, dass er später die im Allgäu nicht unüblich hohe Schneelast aushalten kann. Ein echtes, klimaneutrales Leuchtturmprojekt.  

ANZEIGE

Aussichtstürme sind bei allen Gartenschauen Publikumsmagnete. Doch dieser Turm oberhalb der Argenwiesen (der noch nicht ganz fertig ist) hat es in sich. Das Forschungsprojekt der Uni Stuttgart wird mit vergleichsweise wenigen, nachhaltig hergestellten Holzbauteilen dreißig Meter in die Höhe ragen und verbindet Aussicht mit Weitsicht.

Bis zum 6. Oktober werden rund 600.000 Besucher erwartet, viele auch aus der Schweiz und Österreich. 24.000 Dauerkarten sind bereits verkauft. Die Gäste erwarten rund 2000 Veranstaltungen, davon sind bis auf fünf Konzerte alle kostenlos. Das Konzert mit Konstantin Wecker ist übriges bereits ausverkauft.  

ANZEIGE

Michael Lang ist besonders stolz, dass die Einwohnerschaft Wangens voll hinter der Schau steht. Mehr als tausend Ehrenamtliche arbeiten schon seit Monaten unentgeltlich und werden 164 Tage lang den Besuchern zur Seite stehen. Viele Vereine und die Kirchen bringen sich sehr engagiert ein. 

Die LGS ist gut zu erreichen mit der Bahn, der Regio-Bus-Linie R40 von Ravensburg und der Regio-Bus-Linie R41 von Isny. Ein kostenloser, in den LGS-Farben bemalter, offener Doppeldecker verbindet den Bahnhof mit den drei LGS-Eingängen. 

Infos:  www.lgswangen2024.de

Autorin: Andrea Reck



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX Dezember 2024

Liebe Leserinnen, liebe Leser, erleben wir dieses Jahr wirklich mal wieder „weiße Weihnachten“? Pünktlich zum Wochenende hat es geschneit. Herrlich! Nur einen Monat zu früh. Es ist November. Zuerst kommt noch der Advent, dann erst das Christkind. Bis dahin wird der Schnee im November schon längst geschmolzen sein. Aber wer weiß … Und was ist überhaupt das Faszinierende daran, sich jährlich die Frage zu stellen, ob es womöglich „weiße Weihnachten“ gibt? Es ist der Unterschied. Das „weiße Kleid…

„Dass wir frei sind“

„Zum dritten ist es der Brauch gewesen, dass man bisher behauptet, wir seien Eigenleute (Leibeigene, Anm. der Red.), was zum Erbarmen ist, in Anbetracht dessen, dass uns Christus alle mit seinem kostbaren Blutvergießen erlöst und losgekauft hat – den Hirten ebenso wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum ergibt sich aus der Schrift (Die Bibel, Anm. der Red.), dass wir frei sind, und deshalb wollen wir‘s sein. (…)“ (aus: Die Zwölf Artikel – der dritte Artikel)

„Zukunft braucht Herkunft“

Baltringen – Es dauerte 460 Jahre bis das Gedenken an die Bauernrevolution von 1524/25 einen Ort in Baltringen fand. 1984 zog dort, wo bis dahin das „Leichenwägele“ im Rathaus untergestellt war, die „Erinnerungsstätte Baltringer Haufen“ ein. Schmunzelnd erinnert sich der pensionierte Geschichtslehrer Franz Liesch (76) an die Anfänge – und mit Stolz, denn es war das erste Museum in der alten Bundesrepublik, das sich der Geschichte des Bauernkriegs fortan widmete.

„Ich gehe nicht“

Bad Waldsee – Janusz Eichendorff ist Betriebsratsvorsitzender beim Wohnmobil-Bauer Hymer mit Sitz in Bad Waldsee. Vom DGB bekommt er Preise für seine Gewerkschaftsarbeit. Sein Arbeitgeber kürzt ihm das Gehalt, weil er angeblich nichts kann. 

Klimaschutz zur Erholung

Biberach – Ehe der Winter kommt, wird auf öffentlichen Flächen in Biberach emsig gepflanzt. Alleine im so genannten Grünzug am Flugplatz sind 900 Bäume fachgerecht eingegraben worden. 

Eiszeitkunst trifft auf Moderne

Tübingen/Blaubeuren – Die Universität Tübingen und das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren präsentieren eine Ausstellung zur Gegenwartskunst im Dialog mit Funden aus dem UNESCO-Weltkulturerbe der Alb. Die Ausstellung trägt den Titel „Eiszeitwesen. Moderne Perspektiven zur Eiszeitkunst“ und wird bis zum 12. Januar 2025 zu sehen sein.

Vereinsvorstand dringend gesucht …

In der abendländischen Tradition, sei es aus Sicht der klassischen Antike oder des Christentums, gehört der persönliche Beitrag zum Allgemeinwohl zu einem sinnerfüllten Leben. Immer noch?

Kaiserschnitt als Königsweg?

Rund 690.000 Geburten gibt es in Deutschland pro Jahr. Weniger als zwei Drittel der Frauen im Krankenhaus entbinden auf natürlichem Weg. Welches sind die Gründe

Gedanken in Fetzen

„Etwas Besinnliches mit Kultur“ soll es sein. Wünscht sich der Auftraggeber. Wegen Weihnachten. Aber Redaktionsschluss ist jetzt. Am Wochenende. Also weiter im Text. Besinnlich und was mit Kultur. Die soll es dann immer richten.

Kuschelige Kaminfeuer

An Weihnachten ist es besonders anheimelnd, vor einem Kaminofen zu sitzen, in dem knisterndes Holz Wärme und Licht ausstrahlt. Aber darf man das überhaupt noch?

Bayern geht vorneweg

Bayern München bleibt nach dem 3:0 Erfolg gegen den FC Augsburg souveräner Tabellenführer. Nur RB Leipzig kann trotz einer herben 3:4 Niederlage in Hoffenheim mit den Münchnern einigermaßen Schritt halten und steht auf Platz 2 in der Tabelle. Dahinter folgen Frankfurt, die aber noch vorbeiziehen könnten, Dortmund und Leverkusen.

Neu im Kino: Wicked – Die Hexen von Oz

Fans von Ariana Grande warten seit Monaten auf die Filmadaption des Musicals „Wicked – Die Hexen von Oz“ von Winnie Holzman mit Musik und Liedern von Stephen Schwartz. Ob der Popstar das Zeug zum Filmstar hat wird sich nun zeigen. Am 12. Dezember startet der erste von zwei “Wicked” Filmen in den deutschen Kinos.

Making Of: Die Nackte Kanone (2025)

Für welchen heiss erwarteten Blockbuster haben die Dreharbeiten gerade begonnen? Wurde eine berühmte Comicbook-Figur mit einem neuem Schauspieler umbesetzt? In unserer neuen Kino-Rubrik “Making Of” verraten wir worauf sich Cineasten und Superhelden-Fans gleichermaßen freuen dürfen. Wir blicken hinter die Kulissen der kommenden Kassenschlager und wagen eine Erfolgs-Prognose.

Filmpreview: Emilia Perez

Die überqualifizierte und dennoch ausgebeutete Anwältin Rita (Zoe Saldana) vergeudet ihre Talente in Mexico, indem sie für eine große Kanzlei arbeitet, die viel besser darin ist, kriminellen Müll zu beschönigen, als der Gerechtigkeit zu dienen. 

Neu auf DVD & Blu Ray: Trap – No Way Out

Die 12-jährige Riley (Ariel Donoghue) ist ein glühender Fan der Sängerin Lady Raven. Natürlich ist das Mädchen Feuer und Flamme, als ihr Vater Cooper (Josh Hartnett) sie mit zwei Karten für ein Konzert des Popstars überrascht. Doch die gesamte Megaveranstaltung, so erfährt Cooper von einem redseligen ­T-Shirt-Verkäufer, ist eine Falle. Die Polizei habe mitbekommen, dass der „Butcher“, ein gesuchter Serienkiller, das Konzert besucht. 

ANZEIGEN

BLIX-NEWSLETTER

VERANSTALTUNGEN

ALLGÄU-OBERSCHWABEN

Krauchenwies – Ein schwerer Verkehrsunfall am Freitag kurz nach 17 Uhr auf der L 286 zwischen Krauchenwies und Habsta…
Berlin – Im Jahr 2025 treten bei der Prüfung von Fahrzeugen, Anlagen und Produkten sowie bei der Zertifizierung und A…
Friedrichshafen – Gaming und riskanter Medienkonsum betrifft rund 25 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen zehn …
Bergatreute – Die Farbe Blau und ihre vielfältige Bedeutung hat die Kunstschaffenden der Gruppe KUK Künstler und Krea…
Wangen – Am Silvesterabend Dienstag, 31. Dezember, um 21.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, tritt im Rahmen des Herbstprogram…