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Das Hochdorfer Ärzte-Team v.l.n.r.: Markus Tech, Ira und Hans-Ulrich Goos und Christopher Maier.

Hochdorf – Eine populäre Gesundheitsakademie wollen Hausärzte in Hochdorf begründen. Verständliche Vorträge sollen helfen, die richtigen Fragen zu stellen, um Verantwortung für den eigene Gesundheit zu übernehmen.

„Studien haben gezeigt, dass 80 Prozent der Informationen, die vom Arzt an den Patienten weitergegeben werden, sofort vergessen werden, und 50 Prozent nicht verstanden werden. Dies zu verbessern ist uns ein Anliegen. Das geht aber nicht in den sieben Minuten, die man pro Patient zur Verfügung hat“, erklärt Dr. Hans-Ulrich Goos im Gespräch mit BLIX. Goos ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologe und Notfallmediziner. Im Januar 2023 wurde er einer von vier Teilhabern der „Hausärzte in Hochdorf“, in einer Gemeinde rund zehn Kilometer südlich von Biberach. Mit den Ortsteilen Schweinhausen und Unteressendorf zählt sie 2360 Einwohner. Zuvor war er Chefarzt im Laupheimer Krankenhaus. „Ich habe schon immer ein Herz für die ambulante Medizin“, antwortet er auf die Frage, weshalb er in eine ländliche Hausarztpraxis wechselte. „Auch während der Zeit in Biberach und Laupheim hatte ich immer in Ochsenhausen meine ambulante kardiologische Praxis. Ich habe mich gefreut, nach Hochdorf zu kommen, zumal auch meine Frau hier Ärztin ist, und ich eine lange Verbindung habe zu meinem Studienkollegen Maier. Es ist uns allen ein Anliegen, die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten zu verbessern. Uns schwebt eine Art ‚studium generale‘ für Patienten vor, um in einfacher Sprache medizinische Sachverhalte zu erklären. Wir wollen den Leuten nichts verkaufen, wir sind nicht pharmagefärbt. Der Patient soll seine Krankheit verstehen, dann kann er auch mehr Selbstverantwortung übernehmen.“ Christopher Maier, Facharzt für Allgemeinmedizin, Anästhesiologie und Notfallmedizin, ergänzt: „Dafür braucht man Zeit, die in der täglichen Praxis nicht immer zur Verfügung steht. Es ist uns wichtig, dass Patientinnen und Patienten informiert sind und beim eigenen Körper mitsprechen können.“

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Mit dem Thema Bluthochdruck geht es los

Einmal im Quartal soll ein Vortrag angeboten werden, der ein bisschen vergleichbar ist mit populärwissenschaftlichen Wissensendungen im Fernsehen. Die Wand eines der Wartezimmer im Haus kann geöffnet werden für einen solchen Vortragsabend. Die Vorträge werden kostenfrei angeboten auch für Nicht-Patienten. „Am 10. Oktober beginnen wir mit dem Thema Bluthochdruck. Das ist ein exzellentes Beispiel für Selbstkontrolle und Selbstverantwortung“, erklärt Goos.

Auf die Frage, weshalb die Ärzte sich diese Mehrarbeit aufbürden, lacht Maier: „Der Uli kann sehr gut Vorträge halten, er macht das gerne. Und ein bisschen Berufung steckt in unserem Beruf schon dahinter. Wenn der Patient mehr über seine Krankheit versteht, wird das meist mit Besserung belohnt.“ Kollege Goos bestätigt: „Es macht mich tatsächlich glücklich, wenn ich merke, dass Menschen durch den Vortrag etwas verstanden haben.“

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„Unsere geplante ‚Gesundheitsakademie‘, ein griffigerer Name ist uns bis jetzt nicht eingefallen, ist eine Serviceleistung. Ein Versuch. Vielleicht haben wir Erfolg. Man könnte bei Interesse auch einmal mit einem Physiotherapeuten kooperieren oder mit einer Ernährungsberaterin“, denkt Maier weiter. „Die Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit hat ja in den letzten Jahren nicht unbedingt zugenommen.“

Gibt es nicht schon genug Angebote etwa von Krankenkassen oder Volkshochschulen? Punktuell schon, meinen die Hochdorfer Ärzte. Aber da müsse man sich die Angebote mühsam zusammensuchen. Mit der Veranstaltungsreihe alle drei Monate wolle man eine gewisse Tradition begründen. „Wir wollen bestimmt nicht verschult reden, sondern verständlich“, verspricht Goos und ergänzt: „Natürlich dürfen von Besucherinnen und Besuchern beim Vortrag auch Fragen gestellt werden. Wir halten bestimmt keine Frontalvorlesung.“

Bluthochdruck? Lass dich nicht unter Druck setzen!
Vortrag von Dr. Hans-Ulrich Goos
Dienstag, 10. Oktober 2023 um 19 Uhr im Ärztehaus Hochdorf

Text & Foto: Andrea Reck



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