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Für Allergiker ein Grauen: Wegen des Klimawandels wird die Heuschnupfensaison länger. Foto: freepik

Die Heuschnupfenzeit hat schon begonnen. In Deutschland leiden laut einer Studie des Robert Koch-Instituts rund 15 Prozent der Erwachsenen an einer Pollenallergie. Was können sie tun, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen?

Nicht jeder freut sich auf den Frühling. Seine Nase ist verstopft, er muss minutenlang Niesen, die Augen sind gerötet und jucken, er hat geschwollene Augenlider. Heuschnupfenzeit. Der Aufenthalt im Freien kann zur Qual werden. Früher wurde die Pollenallergie häufig als saisonaler allergischer Schnupfen bezeichnet. Leider beginnt die Pollensaison durch die Klimaerwärmung früher und dauert länger. Da sich dadurch die Dauer des Pollenflugs geändert hat, zeigen Menschen, die unglücklicherweise auf mehrere Pollenarten reagieren, teilweise ganzjährig Heuschnupfen-Symptome.

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Die ersten Verursacher von Heuschnupfen sind im Januar und Februar Erle, Eibe und Hasel, gefolgt von Ulme, Weide, Birke und Hainbuche. Im September können Raps, Spitzwegerich und Ampfer noch zu Beschwerden führen. Gräser, Brennnesseln und Kieferpollen machen sich sogar im Oktober noch bemerkbar. Der Körper reagiert bei anfälligen Menschen dann allergisch auf Eiweiß-Bestandteile von Pflanzenpollen in der Umgebungsluft (Aeroallergene). Wo es zu direktem Kontakt mit diesen Pollen kommt, also in den Schleimhäuten von Augen und Nase und im Rachen, zeigen sich die typischen Heuschnupfen-Symptome. Manche leiden stark unter den Pollenattacken, auch im Haus. Sie können nicht mehr gut schlafen, haben eine permanent verstopfte Nase und kämpfen mit Niesattacken. 

Ist der Leidensdruck groß, sollte man erst einmal ermitteln, welche Pollen die Unholde sind. Etwa mit einem Hauttest bei einem Allergologen. Dann weiß man, in welchen Monaten man vorsorgen muss. Außer den vom Arzt empfohlenen Medikamenten wie Antihistaminika können etwa spezielle Schutzgittern verhindern, dass Pollen durchs Fenster fliegen. Staubsauger mit guten Filtern verhindern das Aufwirbeln von Pollen. Es gibt schon Allergiker-Modelle, aus denen keine staub- oder pollenbelastete Abluft dringt. Auch das Auto kann man mit speziellen Pollenfiltern versehen. Nehmen trotz aller Maßnahmen die Beschwerden nicht ab, sollte man an eine Hyposensibilisierung denken. Bei dieser Therapie kann sich das Immunsystem langsam an Reize gewöhnen, die die Allergie auslösen. Dabei werden in steigender Dosis die entsprechenden Allergieauslöser gespritzt. Das geht auch bei Allergien gegen Katzenhaare, Schimmelpilze oder Hausstaub. Die Behandlung kann bis zu fünf Jahre dauern.

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Vorsicht ist auch beim Autofahren angesagt. Heuschnupfen-Symptome ähneln denen einer Erkältung und können sich auch auf die Fahrtauglichkeit auswirken. Die Konzentration ist vermindert, weil viele Allergiker während der Pollenflugsaison häufiger müde sind. Gerade bei eher monotonen Beschäftigungen wie dem Autofahren ist deshalb das Risiko für einen Sekundenschlaf erhöht. Manche frei verkäufliche Medikamente wirken ähnlich wie Alkohol und verstärken die Müdigkeit zusätzlich. Außerdem kann bei plötzlichen Niesattacken die Kontrolle über das Fahrzeug verloren werden. Da Pollenallergiker besonders empfindlich auf blendendes Licht reagieren, sollten sie sich mit einer Sonnenbrille schützen.

Wann die Pollen am meisten quälen, ist hinsichtlich der Tageszeit in Stadt und Land unterschiedlich. Die höchste Pollenkonzentration liegt in der Stadt abends, zwischen 18 und 24 Uhr vor. Stadtmenschen mit Heuschnupfen sollten zu dieser Uhrzeit besser nicht lüften und idealerweise drinnen bleiben. Auf dem Land ist es hingegen umgekehrt, dort fliegen besonders in den frühen Morgenstunden, zwischen 4 und 6 Uhr, die meisten Pollen.

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Im Urlaub reisen Pollenallergiker gerne ans Meer oder ins Gebirge. Ab 2000 Meter Meereshöhe ist die Pollenbelastung gering.

Übrigens: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2018 weltweit die Luftverschmutzung an 3.500 Messstellen analysiert. Bad Hindelang im Allgäu erreicht Platz sieben der Orte mit sauberster Luft und empfiehlt sich daher als „Rettungsinsel für Allergiker“.

Autorin: Andrea Reck



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