Aktuell
Auch für den Monat Dezember erreichten uns wieder interessante Zuschriften.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, der November ist ein schwieriger Monat, wie ich finde. Als Übergang zwischen Herbst und Winter ist er irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Doch das jahreszeitliche Gefühl des Übergangs ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel blanken Entsetzen gewichen.
Zwei Monate ist Gustav Hartmann unterwegs, bis er am 4. Juni Einzug in Paris hält. Es ist sein Geburtstag. Mit exakt einem PS ist der 69jährige Berliner Droschkenfahrer vom Wannsee gestartet, um mit seinem Wallach „Grasmus“ gegen die Automobilisierung und den Untergang seines stolzen Gewerbes zu protestieren. Es half nicht. Doch der „Eiserne Gustav“ erhielt Weltruhm. Hans Fallada widmete ihm einen Roman und die Filmlegenden Heinz Rühmann und Gustav Knuth verliehen dem Berliner Original in Film und Fernsehen ewiges Leben.
Bechtenrot – Wahlen gewinnt, wer die Lufthoheit über den Stammtischen erobert. Diese Feststellung stammt angeblich vom damaligen CSU-Generalsekretär Erwin Huber anno 1989. Der Wahlkampfmanager verlieh damit den meist runden Tischen in den Wirtshäusern der Republik wahlentscheidende und damit machtpolitische Bedeutung. Lang ist’s her: die Mauer fiel und das Internet ermöglichte grenzenlose Kommunikation. Wozu noch analoge Stammtische, wenn die Welt ein virtuelles Dorf ist? Vielleicht weil der Schein das Sein nicht ersetzt. BLIX hat sich dazugesetzt. Eingeladen von Paul, dem Wirt der „Post“ in Bechtenrot, zum Frühschoppen am Sonntag von 10 bis 12 Uhr.
Der Krawattenzwang ist fast überall gefallen. Selbst Spitzenpolitiker, Banker und Nachrichtensprecher treten immer häufiger ohne den Kulturstrick auf, der am Hals den Bauch vom Kopf trennt.
Auch für den Monat November erreichten uns wieder einige Zuschriften.
Oberschwaben und die Welt – Das Setting oder altdeutsch das Drumherum dieser Geschichte ist ein Durcheinander. Es gibt das Drama der vielen Flüchtlinge, die alle zu uns wollen und dadurch für Aufruhr sorgen. Es gibt die vielen Akteure auf allen Ebenen, die sich redlich mühen, der Probleme – Wo gibt es noch Unterkünfte? – Herr zu werden. Es gibt die politische Gewitterwand, die sich am Horizont bedrohlich aufbaut und fürchten lässt, dass humanitäre Dämme brechen. Und es gibt einen Pfarrer, der auch Pater ist und einem kleinen syrischen Jungen eine hoffnungsvolle Zukunft erkämpft und sich dabei glücklich wie ein Opa fühlt. Eine Mutmachgeschichte.
Adventskalender müssen keine glitzernden Wegwerfprodukte sein. Viel mehr Freude bereiten selbst gemachte Exemplare. Oft lange über die Kindheit hinaus.
Baden-Württemberg – „Was gilt die Wette, wir schaffen die Kette!“ Was für eine Kette, was für eine Wette? Es geschah vor 40 Jahren, dass die Friedensbewegung mit einer 108 Kilometer langen Menschenkette von Stuttgart bis Neu-Ulm die Stationierung von Atomraketen und Cruise Missiles in Europa verhindern wollte. Ein kühner Gedanke, ein toll-dreistes Unterfangen. Das Unterfangen, die Kette, gelang, die Absicht, damit die „Nachrüstung“ verhindern zu können, scheiterte. 40 Jahre danach wütet ein heißer Krieg in Europa und die Friedensbewegung, die einst Millionen Menschen bewegte, lässt es geschehen, ist nicht mehr existent. Eine Spurensuche.
Leutkirch – Schließlich tat Gottfried Härle, was von ihm erwartet wurde: sich in vierter Generation um die Brauerei seiner Vorfahren zu kümmern. Nach Volkswirtschaftsstudium in Konstanz und Friedensaktivismus in Stuttgart kehrte der 29-Jährige Ende 1983 in seine Heimatstadt nach Leutkirch zurück. Seinen politischen Überzeugungen folgend, führte er als Geschäftsführer die Härle-Brauerei konsequent auf den „grünen Pfad“. Das Unternehmen wurde mehrfach ausgezeichnet für sein nachhaltiges und soziales Konzept. Härle ist seit 1989 Mitglied der Grünen, ist langjähriger Gemeinderat in Leutkirch und war 1992 Mitbegründer des Wirtschaftsverbandes UnternehmensGrün, heute Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft. Seit 2016 teilt sich Gottfried Härle di…
Es ist lange her. Was geschah 1973? Die USA schlossen einen Waffenstillstand mit Nordvietnam und zogen ihre Truppen aus Südvietnam zurück, aber der Krieg zwischen Nord- und Südvietnam dauerte noch weitere zwei Jahre. Dieser Krieg war wie so viele in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Folge des Kolonialismus und des Kalten Krieges. Und der Nord-Süd-Konflikt zwischen den ehemaligen Kolonialmächten des Nordens und den nach Unabhängigkeit strebenden Nachfolgestaaten im Süden bestimmte die Weltpolitik und führte als lokale Reaktion zur Gründung des Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach e.V. vor 50 Jahren.
Was für eine super Idee, den Walder, Walter Trefz, im neuen BLIX zu empfehlen. Ich habe das Büchlein „gefressen“. Zurückversetzt in 40 Jahre früher. Und doch ist alles fast gleich, wenn nicht noch schlimmer.
Erlenmoos – Vom 13. bis 15. Oktober wird das neue Gemeindezentrum in Erlenmoos offiziell eröffnet. Der Besuch des generalsanierten früheren Gasthauses Ochsen und des Straßenfestes lohnt sich, verspricht Bürgermeister Marcus Schmid.
Erlenmoos – Im sanierten „Ochsen“ wird der Bürgerschaft nicht nur von Amts wegen geholfen – man bekommt auch Brot und Brezeln zu kaufen, es gibt einen Mittagstisch und bei gutem Wetter kann man mitten im Dorf im Biergarten sitzen.
Ochsenhausen – Die Rottumstadt hat einen neuen Bürgermeister. Philipp Bürkle ist der Nachfolger von Amtsvorgänger Andreas Denzel. Dort, wo dieser vor kurzem verabschiedet worden war, fand am 11. September die Amtseinführung des Neuen statt. Ochsenhausens Wahrzeichen, das Benediktinerkloster, bietet dafür den repräsentativen Rahmen. Im Raum des Wissens, im historischen Bibliothekssaal, fanden sich an diesem Montag zahlreiche Gäste ein, um dem 32-Jährigen in sein neues Amt zu begleiten mit guten Wünschen vom Vertreter des Gemeinderates und Bürgermeisterstellvertreters Hans Holland, gefolgt von Landrat Mario Glaser und dem Bundestagsabgeordneten Josef Rief.
Ochsenhausen – Am 14. Oktober 2023 findet der Oberschwäbische Bio-Markt im Klostergarten Ochsenhausen statt. Von 10 bis 17 Uhr präsentieren sich dort zahlreiche Landwirtinnen und Direktvermarkterinnen, Bio- und Umweltverbände und weitere regionale Akteure mit ihren Produkt- und Informationsständen.
Seine Herzensangelegenheit war der Wald und dessen Schutz. Er verstand sich nie als Holzlieferant; was beim Begriff der Forstwirtschaft im Vordergrund steht, war für ihn Frevel an der Natur. Walter Trefz war der Wohlleben im Schwarzwald – mit einem wesentlichen Unterschied. Peter Wohlleben, der Medienförster in der Eifel mit seinem Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“ (2015), vertritt seine Naturphilosophie fürs Wohlgefühl ohne politischen Eifer. Walter Trefz, Förster im Schwarzwald auf dem Kniebis bei Freudenstadt, war grüner Aktivist mit harter politischer Kante. Am 29. Juli vor zwei Jahren starb Trefz bei einem Autounfall. Nun erscheint eine Biografie über ihn: „Der Walder vom Schwarzwald. Erinnerungen an den rebellischen Förster …
Ravensburg – Die Mönchmühle in Ravensburg ist seit 31. Juli Geschichte. Fünf Generationen lang, seit 1860, wurde sie von der Familie Schuler betrieben. Deshalb ist sie besser unter dem Namen „Schulers Mühle“ bekannt. In historischen Quellen wird diese Mühle erstmals 1312 erwähnt. Auch kulturhistorisch ist dieser Betrieb für Ravensburg also von Bedeutung. Bevor jetzt der Schwiegersohn Sven Meier, der erst im Februar seinen Müllermeister-Abschluss gemacht hat, in 6. Generation übernehmen konnte, beerdigte die Ravensburger SZ-Lokalredaktion mit einer vollkommen überzogenen Skandalberichterstattung diese Traditionsmühle.
Augsburg/Altdorfer Wald – Wer fürs Klima blockiert, lebt gefährlich. Aber in Bayern reicht es aus, als KlimaaktivistIn die Spezlwirtschaft der CSU zu stören. Zwei AktivistInnen aus Ravensburg haben das erlebt, als sie gegen einen stahlreichen Großspender demonstrierten.
Ravensburg – Ja, es gibt ihn, den Ravensburger Klimakonsens (RKK), der vom Gemeinderat vor drei Jahren einstimmig beschlossen wurde und der Stadtverwaltung einen ambitionierten CO2-Reduktionspfad vorschreibt, „ein Strategiepapier, das deutschlandweit einmalig ist“, lobt sich die Stadt selbst. Wissenschaftlich abgesichert wurde der Plan durch die Mitarbeit der örtlichen Scientists for Future, dem weltweiten Zusammenschluss von WissenschaftlerInnen für den Klimaschutz. Führendes Mitglied in Ravensburg ist Wolfgang Ertel, Professor am Institut für Künstliche Intelligenz an der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Nun wenden sich die WissenschaftlerInnen mit einem offenen Brief an die Stadt und den Gemeinderat in Ravensburg.
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Bad Waldsee – Am 9./10. November gastierte das „Amviehtheater“, die Theatergruppe des Bad Waldseer Kulturvereins Spek…
Aulendorf – Aufgrund einer bevorstehenden Baumaßnahme im Bereich Laupheim/Ulm gibt es Auswirkungen bei den DB Regio-Z…
Gaisbeuren – Der Verein Landwirtschaftlicher Fachbildung Ravensburg-Waldsee e. V. lädt zu einer Veranstaltung mit Nor…
Bad Wurzach – Allgäu-Oberschwaben – Mehr als 110 Vertreter aus allen touristischen Bereichen, von Leistungsträgern bi…
Oberteuringen/Bodenseekreis – Am Mittwochvormittag (20.11.) hat sich auf der Bundesstraße 33 zwischen Hefigkofen und …