Liebe Leserinnen, liebe Leser, „Schon wieder Bauernkrieg“ mag der eine oder die andere stöhnen. Richtig, das Thema beschäftigt BLIX schon seit längerem und immer wieder und nicht erst seit die Historie Thema einer Landesausstellung im Kloster Schussenried sein wird, die demnächst ihre Pforten öffnet. Die Anliegen der Bauern vor 500 Jahren waren existenziell und sind es heute noch. Es ging den Bauern um Teilhabe, Gerechtigkeit und Freiheit. Wer wollte bestreiten, dass dies auch ganz aktuell Themen sind, die unsere Gegenwart und Zukunft bestimmen.
Letztlich wird auch die neue Bundesregierung daran gemessen, wie sie diesen Ansprüchen der Bauern vor einem halben Jahrtausend in den nächsten vier Jahren gerecht wird.
Die Ausstellung „1525 – Bauernkrieg in Oberschwaben“ in der Zehntscheuer im Bauernhausmuseum in Wolfegg empfängt die Besucher bereits auf ihrem Weg zur Ausstellung mit den zentralen Fragen, auf die wir Antworten finden müssen, wenn dieser Planet uns weiterhin beherbergen soll.
„Was bedeutet Freiheit und was ist sie wert?“
„Wem gehört die Erde?“
„Wessen Stimme wird gehört?“
Die Bedeutung dieser Fragen erwächst aus ihrer Dringlichkeit, das war vor 500 Jahren schon der Fall und ist es heute mehr denn je. Die Kraft der mittelalterlichen Bauern und ihr Scheitern können Ansporn und Lehre sein. Das macht die Historie so bedeutsam. Und man muss sich darauf einlassen, wenn man verstehen möchte, was es für die Menschen damals bedeutete, sich zu Fuß und unter Lebensgefahr auf den Weg zu machen, um scheinbar Banales zu ändern und offensichtlich Utopisches zu erreichen. Es war eine gewaltige Anstrengung, die der Idee entsprang, die (göttliche) Schöpfung verlange Gerechtigkeit, Teilhabe für alle, was wiederum Verantwortung und Nachhaltigkeit bedeutet und die Basis von Freiheit ist. Das Wissen darum entsprang einer uralten Schrift, der Bibel, die den Bauern verständlich wurde durch die Übersetzung von Martin Luther. Die Reformation der Theologen mündete in die Revolution der Bauern. Es gilt (immer noch): Am Anfang war das Wort.
Also werden wir uns auch weiterhin mit dem Geschehen vor 500 Jahren beschäftigen und immer mit der Frage, welche Bedeutung die Geschichte für uns heute hat. Und ganz im Sinne des Philosophen Odo Marquard: „Zukunft braucht Herkunft“.
Ach, da fällt ein: BLIX hat Geburtstag, die 22 sind voll!
Dr. Roland Reck, Chefredakteur

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