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Es dauerte nicht lange, bis die guten Zwetschgen gepflückt waren. Foto: Andrea Reck

Erntedankfeste haben eine lange Tradition. Aufrechterhalten wird sie heute vor allem von den Kirchengemeinden. 

In Amerika findet das Erntedankfest (Thanksgiving, der Schrecken aller Truthähne) Ende November statt, doch in Deutschland wird es in der Regel am ersten Sonntag im Oktober gefeiert, in diesem Jahr am 6.10. Dann sind die Altäre der meisten Kirchen mit Obst, Gemüse, Ähren, kunstvoll verzierten Brotlaiben und vielem mehr geschmückt. Erntedank am ersten Sonntag im Oktober ist ein katholischer Brauch. Nach evangelischem Brauch wird am ersten Sonntag nach dem Michaelistag am 29. September gefeiert. 

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Früher war der Ernteerfolg für die Menschen noch existenziell, sie dankten daher ihren Göttern wenn sie satt wurden und genug Vorräte für den Winter hatten. Nach Einholen der Ernte wurde gefeiert. Seit dem Mittelalter mussten Bauern ihren Grundherren, denen die Äcker gehörten, die Erträge abliefern. Als Symbol übergaben sie einen aus Ähren gebundenen kleinen Kranz oder eine Erntekrone als Zeichen für den Abschluss der Ernte. Der Grundherr entlohnte sie und richtete ein Fest aus mit gutem Essen, Bier und Musik. Das Fest verlor seit der Industrialisierung an Bedeutung, vor allem, als die Bauern selbst Eigentümer des Bodens wurden. 

Die Nationalsozialisten werteten den Brauch auf: Das Erntedankfest wurde zu einem nationalen Standesfest des Bauernvolkes gemacht, gegangen mit Umzügen und Festreden. Der „Tag der deutschen Bauern“ wurde ein gesetzlicher Feiertag. 

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In der Nachkriegszeit rückte der religiöse Zusammenhang weiter in den Hintergrund, wie viele Bräuche entwickelte sich auch Erntedank zu einem weltlichen Konsumfest. Präsenter als Erntedank ist vielerorts mittlerweile Halloween, das Geisterfest.  Die Legende erzählt, in der Nacht des 31. Oktober träfen sich die Geister zum Feiern. Dabei geht Halloween auf die englischen Wörter „All Hallows’ Evening” zurück, also den Abend vor dem christlichen Fest Allerheiligen. Spricht man die Wörter schnell aus, dann klingt das wie Halloween. Viele Kinder ziehen in dieser Nacht oft wild verkleidet und gruselig geschminkt von Tür zu Tür. Wird sie geöffnet rufen sie „Süßes oder Saures!“ Bekommen sie keine Süßigkeiten spielen sie einen Streich. 

Sehr traditionsreich in Oberschwaben sind die farbenprächtigen Erntedankteppiche aus Körnern und Samen. Vom 22.09. bis 23.10.2024 wird in Otterswang wieder ein Erntedankteppich in der festlich geschmückten Kirche St. Oswald zu bestaunen sein. Jedes Jahr bestaunen Tausende Besucher die Teppiche, die hier seit 1972 immer wieder in wochenlanger Arbeit von engagierten Frauen mit viel Fingerspitzengefühl gelegt werden. Auch in der St. Georgskirche in Winterstettenstadt und der Uttenweiler Kirche haben wunderschöne Erntedankteppiche Tradition.

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Ernte teilen!

Jährlich landen in Deutschland unglaubliche elf Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne – ein Großteil davon ist Obst und Gemüse. Zu unterstützen sind alle Aktionen, die diese Verschwendung eindämmen, wie etwa das Ernteprojekt „Gelbes Band“. In Privatgärten oder auf Streuobstwiesen werden viele Bäume nicht abgeerntet. Indem Obstbaumbesitzer diese mit einem gelben Band oder einem entsprechenden Hinweis zur Ernte ohne Rücksprache freigeben, können Äpfel, Birnen, Pflaumen und andere Früchte gut verwertet werden. Zudem bekommen Verbraucher durch die eigene Ernte einen anderen Bezug zu regionalem und saisonalem Obst. Das Ernteprojekt „Gelbes Band“ wurde 2018 im Landkreis Esslingen ins Leben gerufen und im Jahr 2020 mit dem Zu gut für die Tonne!-Bundespreis ausgezeichnet. Viele Gemeinden und Bundesländer schlossen sich der Aktion an. 

Infos unter:  www.zugutfuerdietonne.de/aktionswoche

Autorin: Andrea Reck



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX Dezember 2024

Liebe Leserinnen, liebe Leser, erleben wir dieses Jahr wirklich mal wieder „weiße Weihnachten“? Pünktlich zum Wochenende hat es geschneit. Herrlich! Nur einen Monat zu früh. Es ist November. Zuerst kommt noch der Advent, dann erst das Christkind. Bis dahin wird der Schnee im November schon längst geschmolzen sein. Aber wer weiß … Und was ist überhaupt das Faszinierende daran, sich jährlich die Frage zu stellen, ob es womöglich „weiße Weihnachten“ gibt? Es ist der Unterschied. Das „weiße Kleid…

„Dass wir frei sind“

„Zum dritten ist es der Brauch gewesen, dass man bisher behauptet, wir seien Eigenleute (Leibeigene, Anm. der Red.), was zum Erbarmen ist, in Anbetracht dessen, dass uns Christus alle mit seinem kostbaren Blutvergießen erlöst und losgekauft hat – den Hirten ebenso wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum ergibt sich aus der Schrift (Die Bibel, Anm. der Red.), dass wir frei sind, und deshalb wollen wir‘s sein. (…)“ (aus: Die Zwölf Artikel – der dritte Artikel)

„Zukunft braucht Herkunft“

Baltringen – Es dauerte 460 Jahre bis das Gedenken an die Bauernrevolution von 1524/25 einen Ort in Baltringen fand. 1984 zog dort, wo bis dahin das „Leichenwägele“ im Rathaus untergestellt war, die „Erinnerungsstätte Baltringer Haufen“ ein. Schmunzelnd erinnert sich der pensionierte Geschichtslehrer Franz Liesch (76) an die Anfänge – und mit Stolz, denn es war das erste Museum in der alten Bundesrepublik, das sich der Geschichte des Bauernkriegs fortan widmete.

„Ich gehe nicht“

Bad Waldsee – Janusz Eichendorff ist Betriebsratsvorsitzender beim Wohnmobil-Bauer Hymer mit Sitz in Bad Waldsee. Vom DGB bekommt er Preise für seine Gewerkschaftsarbeit. Sein Arbeitgeber kürzt ihm das Gehalt, weil er angeblich nichts kann. 

Klimaschutz zur Erholung

Biberach – Ehe der Winter kommt, wird auf öffentlichen Flächen in Biberach emsig gepflanzt. Alleine im so genannten Grünzug am Flugplatz sind 900 Bäume fachgerecht eingegraben worden. 

Eiszeitkunst trifft auf Moderne

Tübingen/Blaubeuren – Die Universität Tübingen und das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren präsentieren eine Ausstellung zur Gegenwartskunst im Dialog mit Funden aus dem UNESCO-Weltkulturerbe der Alb. Die Ausstellung trägt den Titel „Eiszeitwesen. Moderne Perspektiven zur Eiszeitkunst“ und wird bis zum 12. Januar 2025 zu sehen sein.

Vereinsvorstand dringend gesucht …

In der abendländischen Tradition, sei es aus Sicht der klassischen Antike oder des Christentums, gehört der persönliche Beitrag zum Allgemeinwohl zu einem sinnerfüllten Leben. Immer noch?

Kaiserschnitt als Königsweg?

Rund 690.000 Geburten gibt es in Deutschland pro Jahr. Weniger als zwei Drittel der Frauen im Krankenhaus entbinden auf natürlichem Weg. Welches sind die Gründe

Gedanken in Fetzen

„Etwas Besinnliches mit Kultur“ soll es sein. Wünscht sich der Auftraggeber. Wegen Weihnachten. Aber Redaktionsschluss ist jetzt. Am Wochenende. Also weiter im Text. Besinnlich und was mit Kultur. Die soll es dann immer richten.

Kuschelige Kaminfeuer

An Weihnachten ist es besonders anheimelnd, vor einem Kaminofen zu sitzen, in dem knisterndes Holz Wärme und Licht ausstrahlt. Aber darf man das überhaupt noch?

Bayern geht vorneweg

Bayern München bleibt nach dem 3:0 Erfolg gegen den FC Augsburg souveräner Tabellenführer. Nur RB Leipzig kann trotz einer herben 3:4 Niederlage in Hoffenheim mit den Münchnern einigermaßen Schritt halten und steht auf Platz 2 in der Tabelle. Dahinter folgen Frankfurt, die aber noch vorbeiziehen könnten, Dortmund und Leverkusen.

Neu im Kino: Wicked – Die Hexen von Oz

Fans von Ariana Grande warten seit Monaten auf die Filmadaption des Musicals „Wicked – Die Hexen von Oz“ von Winnie Holzman mit Musik und Liedern von Stephen Schwartz. Ob der Popstar das Zeug zum Filmstar hat wird sich nun zeigen. Am 12. Dezember startet der erste von zwei “Wicked” Filmen in den deutschen Kinos.

Making Of: Die Nackte Kanone (2025)

Für welchen heiss erwarteten Blockbuster haben die Dreharbeiten gerade begonnen? Wurde eine berühmte Comicbook-Figur mit einem neuem Schauspieler umbesetzt? In unserer neuen Kino-Rubrik “Making Of” verraten wir worauf sich Cineasten und Superhelden-Fans gleichermaßen freuen dürfen. Wir blicken hinter die Kulissen der kommenden Kassenschlager und wagen eine Erfolgs-Prognose.

Filmpreview: Emilia Perez

Die überqualifizierte und dennoch ausgebeutete Anwältin Rita (Zoe Saldana) vergeudet ihre Talente in Mexico, indem sie für eine große Kanzlei arbeitet, die viel besser darin ist, kriminellen Müll zu beschönigen, als der Gerechtigkeit zu dienen. 

Neu auf DVD & Blu Ray: Trap – No Way Out

Die 12-jährige Riley (Ariel Donoghue) ist ein glühender Fan der Sängerin Lady Raven. Natürlich ist das Mädchen Feuer und Flamme, als ihr Vater Cooper (Josh Hartnett) sie mit zwei Karten für ein Konzert des Popstars überrascht. Doch die gesamte Megaveranstaltung, so erfährt Cooper von einem redseligen ­T-Shirt-Verkäufer, ist eine Falle. Die Polizei habe mitbekommen, dass der „Butcher“, ein gesuchter Serienkiller, das Konzert besucht. 

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Berlin – Im Jahr 2025 treten bei der Prüfung von Fahrzeugen, Anlagen und Produkten sowie bei der Zertifizierung und A…
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Wangen – Am Silvesterabend Dienstag, 31. Dezember, um 21.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, tritt im Rahmen des Herbstprogram…