In der pechschwarzen Komödie „A Killer Romance“ stolpert Glen Powell als Philosophieprofessor und Gehilfe der örtlichen Polizeibehörde unverhofft in ein tödliches Geschäft. Er soll mit seinen Schauspielkünsten als vermeitlicher Auftragskiller versuchte Morde in New Orleans vereiteln. Am 4. Juli startet der neue Film von Richard Linklater in den deutschen Kinos.
Gary Johnson (Glen Powell) geht tagsüber seinem normalen Job als Philosophieprofessor nach und hilft in den Abendstunden bei der örtlichen Polizei aus. Er hat eine starke Ähnlichkeit zu Jasper (Austin Amelio), der für die Polizei undercover als Auftragsmörder in Erscheinung tritt. Seine Aufgabe: Die Auftraggeber dingfest zu machen. Als Jasper jedoch ausfällt, tritt nun Gary in seine Fußstapfen und soll in die verschiedenen Rollen der Auftragsmörder schlüpfen. In der fordernden Aufgabe erweist sich Gary bald als Naturtalent und denkt sich für seine verschiedenen Klienten zahlreiche Hintergrundgeschichten, Outfits und Spleens für die Auftragsmörder aus.
Als er die genervte Ehefrau Madison (Adria Arjona) antrifft, die sich ihres Ehemanns Ray (Evan Holtzman) entledigen möchte, begeht er jedoch einen Anfängerfehler. Gary, der sich mit dem Namen Ron vorstellt, und Madison beginnen eine Affäre. Als bald schon ein echtes Verbrechen stattfindet, führen alle Beweise zu Gary.
Nach Filmen wie „Boyhood“, und „Everybody Wants Some“ widmet sich Regisseur Richard Linklater einer Actionkomödie, die lose auf einer wahren Begebenheit basiert. Gemeinsam mit Hauptdarsteller Glen Powell („Wo die Lüge hinfällt“) erarbeitete er das Drehbuch von „A Killer Romance“, einer schwarzen Komödie mit Thriller-Elementen.
Der Film basiert auf dem Artikel „Hit Man“ von Skip Hollandsworth, der im Oktober 2001 in der Zeitschrift Texas Monthly erschien. In dem Artikel erzählt er die Geschichte von Gary Johnson, dem gefragtesten Profikiller in Houston, der in nur zehn Jahren mehr als sechzig Menschen getötet haben soll, so zumindest sein Ruf. In Wirklichkeit arbeitete Johnson für die Polizei und sei der „Laurence Olivier“ in Strafverfolgungskreisen gewesen. Einer der größten Schauspieler seiner Generation und so talentiert, dass er auf jeder Bühne hätte auftreten können, so Hollandsworth in dem Artikel. Besonders in den exklusiveren Vierteln der Stadt hätte er durch sein gepflegtes Auftreten einen eleganten, glaubwürdigen Auftragsmörder abgegeben. Umgekehrt habe er bei Treffen mit Klienten in einem Arbeiterviertel den Jungen vom Land mimen können. Einige seiner Kunden habe er glauben lassen, dass er Verbindungen zur Mafia hätte; anderen gegenüber habe er angedeutet, ein ehemaliger Scharfschütze zu sein. Die Methoden, die Johnson als Lockvogel anwendete, gelten als nicht unproblematisch. Johnson starb im Jahr 2022.
Dem Hautdarsteller und Co-Autor Glen Powell bietet der Stoff eine willkommene Gelegenheit seine Vielseitigkeit als Schauspieler zu demonstrieren, auch wenn der Zuschauer die Logik des Films nicht allzu genau hinterfragen darf. Linklater widerum legt hiermit seinen unterhaltsamsten Streifen seit „School of Rock“ ab.
Autor: Christian Oita