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Heimatstube Kißlegg

Sonderausstellung „Spielzeug aus dem Haus Walser“, Teil 2 ist eröffnet



Foto: Bernd Mauch
Ein Glanzstück der Ausstellung: die große Puppenküche von ca. 1938.

Kißlegg – Auch die diesjährige Sonderausstellung in der Heimatstube Kißlegg widmet sich wieder historischem Spielzeug (nachdem im Vorjahr Teil 1 der Ausstellung „Spielzeug aus dem Haus Walser“ gezeigt worden war). Am vergangenen Sonntag (13. April) wurde die Ausstellung eröffnet. Sie ist sonn- und feiertags zu sehen bis Oktober. Hier der Bericht von Seiten der Heimatstube:

Bevor Siegfried Genal, der Vorsitzende der Heimatstube Kißlegg, seine Begrüßungsrede hielt, wurde den wartenden Besuchern noch ein besonderer Genuss zuteil: Ein Trompetenbläserduo gab ein eindrucksvolles Instrumentalstück unter großem Beifall zum Besten. Siegfried Genal begrüßte den Bürgermeister und die anwesenden Gäste und Mitarbeiter. Er lobte in seiner Rede den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter des Gästeamts und des Rathauses sowie des Vorsitzenden des Heimatvereins Thomas Weiland und der ehramtlichen Mitarbeiter der Heimatstube. Die Wiedereröffnung des Heimatmuseums nach der Winterpause stand unter dem Motto: „Spielzeug aus dem Haus Walser, Teil 2“.

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Nach dem großen Erfolg im Vorjahr wurde die Spielzeugausstellung nochmal erweitert. Es werden wieder nur Spielzeuge gezeigt, die allesamt aus dem ältesten Bürgerhaus in Kißlegg kommen, dem Haus Walser. Das Haus Walser in der Kirchmoosstraße, nahe des Zellersees, ist ein ganz besonderes Haus, das von 1715 bis 2015 über Generationen von Familie Walser, einer traditionsreichen Färber-, Fassmaler- und Spenglerfamilie, bewohnt wurde. Die letzte Bewohnerin, Klara Walser, lebt seit 2015 im Ullrichspark in Kißlegg.

Nach einem weiteren Musikstück des Trompetenbläserduos ging die Moderation über an Heimatpfleger Bernd Mauch, der mit Sachverstand und breitem Hintergrundwissen die Besucher an die einzelnen Vitrinen führte und zu jedem Gegenstand etwas zu sagen wusste. Da hörten die Besucher Herstellernamen der Eisenbahnen wie Karl Bub und Kraus Fandor aus Nürnberg, Blechfahrzeuge wurden von der Firma Tippco aus Nürnberg gefertigt. Ein schöner alter Traktor mit der Aufschrift GAMA stammt von der Firma Gustav Adolf Mangold aus Fürth und Bernd Mauch wusste zu berichten, dass diese Firma, als eine der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg, von den Alliierten wieder eine Lizenz zur Spielzeugfertigung bekam.

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Auch zu den weiteren Vitrinen gab es viele interessante Details zu erfahren. Ein Stollwerck-Schokoladenautomat als Spardose, hergestellt von der Firma Hartwig und Vogel aus Dresden, ist ebenso eine Rarität wie die in einer anderen Vitrine gezeigten Soldaten aus Elastolin, die von der Firma Hausser aus Ludwigsburg in großer Detailtreue gefertigt wurden. Ein ganzes Heer von Soldaten, Sanitäter mit Verwundeten, Soldaten liegend und stehend mit Gewehren, Flammenwerfern und Scherenfernrohr, Funkgerät und Feldtelefon, einer mit einem schweren MG. Kradmelder, berittene Soldaten können hier bestaunt werden. Dazwischen selbstgefertigte Schützengräben und Stellungen, originalgetreu mit echtem Stacheldraht, Telegrafenmasten mit einem Sockel aus Schuhcremedosen, dazu etliche Panzer, Kettenfahrzeuge und Geschütze (teilweise schussfähig mit Zündplättchen, Gummi- und Holzgranaten), ja sogar zwei Feldküchen sind hier ausgestellt, ebenfalls gefertigt von den Nürnberger Spielzeugherstellern.

Militärspielzeug wurde nicht problematisiert

Militärspielzeug wird heutzutage sehr kritisch beäugt, aber diese Ausstellung soll ja den damaligen Zeitgeist widerspiegeln. Die Bevölkerung ging damals mit diesem Spielzeug sehr unbefangen um. Generationen sangen mit ihren Kindern und Enkelkindern unter dem Weihnachtsbaum das 1835 von Hoffmann von Fallersleben verfasste Lied: „Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben. Trommeln, Pfeifen und Gewehr, Fahn‘ und Säbel und noch mehr, ja ein ganzes Kriegsheer möchte ich gerne haben.“ Erst in den 70er-Jahren kamen durch die Friedensbewegungen allmählich Bedenken auf und das Kriegsspielzeug wurde verteufelt. Aber diese Ausstellung soll ja die Realität der 30er-, 40er- und 50-er-Jahre zeigen. In einem anderen Vitrinenfach drei nicht mehr vollständige Kinderluftgewehre und zwei Blechpistolen aus der Zeit um 1930 mit der zugehörigen Zündplättchenmunition.

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Puppenstuben und ein Tante-Emma-Laden

Es ist auch jede Menge Spielzeug für Mädchen vorhanden. Hier sticht natürlich zuerst der mächtige Kaufladen ins Auge. Handwerklich mit viel Geschick und Aufwand gefertigt, ausgestatten wir ein Tante-Emma-Laden aus früheren Zeiten. Außerdem finden wir Puppenstuben aus verschiedenen Epochen bis in die 70er-Jahre, eine davon hatte ihr Zuhause in einem Bananenkarton gefunden. Eine Besonderheit ist die große Sparkasse in Form einer Kirche, der Einwurfschlitz befindet sich in einem Taufbecken. Darüber der sinnige Spruch „Geben ist seliger denn Nehmen“. Umseitig die Aufschriften „Wohltun und Frömmigkeit“ und „Lobet Gott allezeit“. Diese Kirche aus massivem Metall ist aus der Zeit um 1910.

Die Besonderheit der diesjährigen Ausstellung und zweifellos eines der Glanzstücke ist die große Puppenküche von ca. 1938 mit vielfältigem Inventar, die viele Kinderaugen und auch die der Erwachsenen damals und heute zum Leuchten bringen. Die Ausstellungsmacher von der Heimatstube sind sehr stolz darauf, nun dieses Prachtexemplar hier zeigen zu dürfen. Neben der Puppenküche ein alter Stubenwagen mit einer Puppe aus der Zeit vor 1900 in schöner Erhaltung. Auch ein ganz besonderes Stück.

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So könnte man hier noch Vieles erwähnen, wie zum Beispiel das alte Feuerwehrauto mit Holzvergaser oder die drei schönen alten Kindernähmaschinen. Die Führung des Heimatpflegers durch diese Ausstellung ließ erahnen, wie viel Freude und Begeisterung hier für das alte Spielzeug hier vorhanden ist. 

Die Sammlung Walser

Nun stellt sich aber die Frage, weshalb ein solche Vielfalt von Spielzeug im Haus Walser vorhanden war. Felix Walser heiratete 1926 Aloisia Gelle aus Wangen, eine Tochter der Haushalts- und Spielwarenhandlung Gelle in Wangen. Aus dieser Verbindung bekamen die Kinder des Ehepaars Walser eine Fülle von Spielwaren, die sich sonst nur reiche Leute leisten konnten. Wie sorgfältig und pfleglich die Walser-Kinder damit umgingen, zeigt die Fülle der größtenteils gut erhaltenen Spielzeuge, die in der Ausstellung gezeigt werden. Das Spielzeug stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert bis zu den 70er-Jahren.

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Ein Besuch dieser Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall. Die Ausstellung ist noch bis Oktober geöffnet, immer sonn- und feiertags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

Viele Bilder in der Galerie

Unter “Lesen Sie hierzu auch” finden Sie den Artikel zu Teil 1 der Spielzeugausstellung



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Fotos: Bernd Mauch

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